Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes versucht Ellen Finlay (Fia Perera), durch Schreiben Kontakt mit ihm aufzunehmen. Bereits beim ersten Brief, den sie dem Toten schreibt, glaubt sie seine Präsenz zu spüren und Antworten von ihm zu erhalten. Doch die Aufmerksamkeit des Geistes scheint in erster Linie ihrer neunzehnjährigen Tochter Samantha (Erin Marie Hogan) zu gelten, die bald darauf im Schlaf von ihm heimgesucht wird. Das geschieht zunächst auf recht unspektakuläre Weise – ein Kreuz fällt von der Wand. Kein gutes Omen, denn wie sich herausstellt, ist die Wesenheit, die die Finlays von nun an belästigt, überaus bösartig.

[PIC] Samanthas Bruder Thomas (Shane Van Dyke, der auch für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet) beschließt, die unheimlichen Ereignisse mit mehreren Videokameras zu dokumentieren. Diese sind zunächst vergleichsweise harmlos: Gegenstände bewegen sich, der Fernseher schaltet sich von selbst ein, das Telefon klingelt grundlos, und auf dem Anrufbeantworter ist ein Röcheln zu hören. Dabei bleibt es jedoch nicht, denn bei der Familie machen sich allmählich psychische Verschleißerscheinungen bemerkbar. Samantha erwacht wie gelähmt mitten in der Nacht und spürt eine Präsenz in ihrem Zimmer. Ellen beginnt schlafzuwandeln und notiert im somnambulen Zustand ein mysteriöses Wort, das in keinem Lexikon zu finden ist. Ellen versucht verzweifelt, den Parapsychologen Dr. Lauren (Norman Saleet) zu kontaktieren, doch der ist unerreichbar...

[PIC] "Paranormal Investigations 3" – Originaltitel: "Paranormal Entity" – segelt unverkennbar im Kielwasser der ungleich erfolgreicheren "Paranormal Activity"-Reihe, ohne es freilich damit aufnehmen zu können. Die linear erzählte Story lässt viele Fragen offen, und das Ende versucht gar nicht erst, die Geschehnisse zu erklären oder Hintergründe aufzudecken. Trotz aller Bemühungen der Schauspieler, eine Atmosphäre von Angst und Beklemmung entstehen zu lassen, bietet der Film nur wenige wirklich spannende und unheimliche Momente, und die Spukphänomene sind phantasielos und unspektakulär umgesetzt – typische Genre-Versatzstücke, die in vielen anderen Filmen schon weitaus wirkungsvoller in Szene gesetzt wurden.

[PIC] Bis auf wenige Ausnahmen entstammen alle Einstellungen der Kamera, die Thomas bei sich trägt. Auch damit lehnt sich "Paranormal Investigations 3" eng an "Paranormal Activity" und ähnliche Wackelkamera-Filme á la "Blair Witch Project" an. Hier gelingt es aber nicht, einen Eindruck von Unmittelbarkeit und Authentizität zu schaffen, denn eine Nähe des Zuschauers zu den Ereignissen kommt durch die Vielzahl an sinnfreien Einstellungen, die Wände, Fußböden oder Zimmerdetails zeigen, während im Hintergrund ein Dialog zu hören ist, nur selten zustande.

Dass der Film bereits in den ersten Einstellungen das Ende spoilert, trägt ebenfalls nicht unbedingt zur Spannung bei, da der Zuschauer von vornherein weiß, wie die Ereignisse enden werden. Die auf dem Cover angekündigten "offiziellen Tatortaufnahmen" der Chicagoer Polizei sucht man im Film vergebens – kein Wunder, denn die ganze Story ist fiktiv. Darüber hinaus verschenkt der Film viele Chancen, einen Spannungsbogen entstehen zu lassen, der den Zuschauer über die fast anderthalb Stunden Spieldauer bei der Stange halten würde.

Abgesehen vom Film bietet die zweisprachige DVD (Deutsch, Englisch) den Originaltrailer und eine kurze Trailershow.

Fazit: "Paranormal Investigations 3" ist ein phantasielos heruntergekurbelter Low-Budget-Streifen für den DVD-Markt, dem es nicht gelingt, an das Format seiner offenkundigen Vorbilder heranzureichen und der es über weite Strecken an Spannung fehlen lässt.