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 Gastoon, Band 1: Neffenalarm!

Serie: Gastoon, Band 1
Autoren: Jean Léturgie, Yann
Illustratoren: Simon Létrugie
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Referendar Lämmerhirt mag keine Kinder – zumindest keine wie Gastoon und seine Freunde. Denn die haben nichts anderes im Sinn, als ihm das Leben schwer zu machen, den Unterricht zu stören, den Pausenhof in eine Oase des Lärms zu verwandeln und im Park mit wildem Gekicke sämtlichen Spaziergängern auf den Nerv zu gehen. Folglich hat es sich der Pädagoge zur Aufgabe gemacht, Gastoon in seine Schranken zu verweisen. Sprich, ihm möglichst viele Strafarbeiten aufzuhalsen. Da dieses Ansinnen auf wenig Gegenliebe bei Gastoon stößt, ist der Konflikt vorprogrammiert. Meistens endet es für Lämmerhirt im Desaster. Doch auch Gastoon und seine Kumpels müssen des Öfteren Federn lassen.

Jahrzehnte ist es her, dass Gaston aus der Feder Franquins die Herzen der Fans dieses faulsten Büroboten aller Zeiten höher schlagen ließ. Lange nach dem Tod des genialen Autos, Illustrators und Marsupilami-Schöpfers schickt sich nun ein Künstler-Trio an, ihn zu beerben.
Yann - als Szenarist beinahe ebenso berühmt wie Franquin - und Jean Léturgie lassen in kurzen und knappen Texten den Neffen Gastons das Licht der Welt erblicken. Und Sohn Simon Léturgie, unterstützt von Kolorist Gom, gibt ihm Gestalt, Mimik, Gestik und Ziel – nämlich die Welt mit subersivem Humor zu erfreuen, mit genialen Erfindungen und Ideen zu belästigen und die restliche Welt mit einer gnadenlosen Fixierung auf die spaßigen Seiten des Lebens an den Rand der Wahrnehmung zu drängen.

Dank dem Einfallsreichtum Yanns und Jean Léturgies steht den Menschen, die diesem Spaßkonzept naturgemäß ablehnend gegenüberstehen, gleich eine Gruppe von Individuen gegenüber. Nicht nur Gastoon erfreut den Leser mit seinen absurden Einfällen, auch der Sohn Bruchmüllers (der mit den Verträgen) spielt eine gewichtige Rolle. Daneben ist eine Art Miniausgabe von Alfons mit an Bord (den Kennern von Gaston natürlich allzu bekannt) und auch eine der großen Liebe Gastons verdächtig ähnelnde kleine Göre ist mit an Bord. Hinzu kommt noch die Gestalt des Referendars Lämmerhirts als ewiges Ziel von Streichen und Possen – fertig ist ein Comic, der erfreut und mit frischem Humor überzeugt.

Eins aber muss man dem Altmeister Franquin lassen: die subversive Ader Gastons sucht man in Gastoon vergebens. Die meisten Scherze sind eher albern und harmlos und weit davon entfernt, die Durchschlagskraft der alten Comic-Serie zu erreichen.
So ist "Gastoon" eben nur ein netter Comics voller liebenswerter Gestalten und köstlichem Humor – aber das ist doch auch schon was! Die Serie jedenfalls, wird ihre Fans finden und Teil zwei mit Sicherheit ebenso reißenden Absatz finden wie der Auftaktband.
Die Qualität des Drucks jedenfalls ist sehr hoch und macht dem Verlag toonfish – einem Label des Splitter-Verlags – alle Ehre.

Wer ganze elf Innenseiten dieses Comics genießen will, sollte hier nachschauen!

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. Dezember 2011 | ISBN: 9783868699142 | Originaltitel: Gaffe au neveu | Preis: 12,95 Euro | 45 Seiten | Sprache: Deutsch

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