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 Held der Gladiatoren


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis


Die Brüder Germanus und Ceradoc stammen aus Germanien; sie wurden von den Römern gefangen genommen und fristen nun ihr Dasein als Sklaven. So müssen sie in der Arena kämpfen, um die schaulustige Menge zu unterhalten. Bei einem dieser Kämpfe treten sie gemeinsam gegen einen freien Gladiator - er ist kein Sklave, sondern tötet aus reinem Vergnügen in der Arena - namens Lagos an. Ceradoc rettet seinem Bruder das Leben, unterliegt Lagos aber. Obwohl er des guten Kampfes wegen begnadigt wird, tötet Lagos Ceradoc.
Germanus schwört dem freien Gladiator Rache, doch ehe es dazu kommen kann, wird er verkauft und in eine germanische Provinz verschleppt, wo er fortan in einer Gladiatorenschule zu einem richtigen Gladiator ausgebildet werden soll. Auf dem Weg dorthin trifft er durch reinen Zufall seine tot geglaubte Schwester Rhihanna wieder. Sie ist ebenfalls eine Sklavin geworden; GermanusÂ’ neuer Herr kauft auch sie, um sie als weibliche Gladiatorin kämpfen zu lassen.
Die Geschwister sind überglücklich, sich wiedergefunden zu haben, verschweigen aber zu ihrer Sicherheit ihre Verwandtschaft. Schon schmieden sie die ersten Pläne zu ihrer Flucht, als ein weiterer Gladiator in der Gladiatorenschule eintrifft: Lagos. Germanus sieht seine Chance gekommen, den verhassten Feind heimtückisch zu töten, doch sein Lehrmeister hält ihn dazu an, hart zu trainieren, um Lagos in der Arena zu besiegen, nicht hinterhältig zu ermorden.
Plötzlich aber scheint Rhihanna Gefühle für Lagos zu hegen, und auch Lagos ist der jungen Frau zugetan. Germanus hat seiner Schwester verschwiegen, dass Lagos für den Tod des Bruders verantwortlich war, um sie zu schützen. Nun sieht er sich in einer misslichen Lage. Die hübsche Flaminia ist die einzige, der er sich anvertrauen kann. Wird es ihm gelingen, seinen Bruder zu rächen und sich und seiner Schwester den Weg in die Freiheit zu erkämpfen?

"Held der Gladiatoren" ist nicht - wie man meinen könnte - eine Kinoproduktion, die es letztendlich doch nur ins Fernsehen geschafft hat, sondern war von Anfang an als Fernsehproduktion geplant. Umso überraschender, wenn man das fertige Resultat sieht: Die Ausstattung ist äußerst gelungen; Kostüme, Schauplätze und Maske sind für einen TV-Film sehr professionell und glaubhaft. Auch die Musik trägt dazu bei, Stimmung und Atmosphäre passend zu gestalten. Hier aber merkt man dann doch, dass RTL den Film auch zu Vermarktungszwecken nutzt. Wieso sonst hätte man den Titelsong von "Deutschland sucht den Superstar"-Gewinner Alexander singen lassen? Weder das poppig daherkommende Lied noch der Sänger können überzeugen und sind absolut inakzeptabel in einem Historienfilm, dessen sonstige Musik zwar von "Gladiator" mit Russell Crowe abgekupfert klingt, den Film aber trotzdem atmosphärisch stützt.

Überhaupt ist das große Manko des Films die Ähnlichkeit zu Ridley Scotts "Gladiator". Parallelen liegen nicht nur in der Musik vor, auch Teile der Geschichte scheinen übernommen oder geringfügig geändert worden zu sein: Der große Kämpfer, der in die Sklaverei kommt, sich gegen die Mächtigen auflehnt und das Volk schließlich für sich gewinnt, das ist im Grunde dasselbe Handlungsgerüst. Quasi als Höhepunkt der Affinität zu "Gladiator" hat tatsächlich Ralf Moeller eine Nebenrolle im deutschen Historienfilm.
Trotzdem wird aus "Held der Gladiatoren" kein müder Abklatsch. Ist die Geschichte relativ absehbar, so weiß sie dennoch zu unterhalten. Die Effekte und auch ein Großteil der Schauspieler sind gut; einzig Tanja Wenzel als hilfsbereite Flaminia ist völlig deplaziert und kommt über Seifenopern-Niveau nicht hinaus. Das Bemühen, passende Akteure für die Rollen auszuwählen, ist ansonsten deutlich sichtbar: Dass Deutschland allerdings noch einen klaren Mangel an richtigen Schauspielgrößen zu verzeichnen hat, bleibt dabei unbestritten.

Mit "Held der Gladiatoren" wird dem Historienfilmgenre kein überragendes neues Kapitel hinzugefügt, aber der Film weiß zu unterhalten und ist für eine Fernsehproduktion sehr stimmungsvoll.

Specials der DVD:
- Audiokommentar des Regisseurs und des Produktionsteams
- Weblink zum Spiel
- Dokumentation zu den visuellen Effekten und Interviews
- Teaser

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2003 | FSK: 16 | ISBN: B0000C4LZS | Laufzeit: 97 Minuten | Preis: 15,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch f. Hörgeschädigte | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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