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"Diesseits von Afrika" lautet der Titel des Bildbandes aus dem Kerber Verlag, in welchem die Fotografin Eva-Maria Fahrner-Tutsek ihre persönlichen Eindrücke der beiden Inseln Formentera und Ibiza präsentiert. Leserinnen und Leser werden eingeladen, die Fotografin auf ihrer Entdeckungsreise über die beiden Inseln zu begleiten, die in der Ankunftshalle des Flughafens auf Ibiza beginnt und nach dem Rundgang in der Abflughalle des Flughafens endet.
Im Kerber Verlag erschienen, präsentiert der Bildband eine Vielzahl von Fotografien, die ein ruhiges, melancholisches Bild der beiden Inseln, die gegenüber der afrikanischen Küste liegen, zeichnen. Beim Anschauen des Buches scheint es, als lade die Fotografin zu einem privaten Spaziergang über die Inseln ein, währenddessen sie die Betrachtenden immer wieder einmal innehalten lässt um deren Augenmerk auf etwas Besonderes zu lenken. Dies mag oft nichts Großes sein, und so sind es in vielen Fotografien auch weniger die Motive selbst als die jeweilige Stimmung, die mit dem Bild eingefangen wurde, die verweilen lassen.
Denn zu sehen sind keine spektakulären Aufnahmen, sondern ruhige Bilder, die ganz unaufgeregt sind, Alltägliches einfangen und oft ein melancholisches Nachsinnen zurücklassen, ob es sich dabei um Ausblicke auf Strand und Meer, Graffiti, lockende Werbetafeln oder architektonische Details handelt. Am Ende des Buches befinden sich die Betrachter wieder in einer Flughafenhalle, dieses Mal allerdings im Abflugbereich. Zurück bleibt ein melancholisches Stimmungsbild, das Heimweh und Fernweh gleichermaßen verspricht.
Die Größe und Anordnung der Fotografien unterstreicht deren Wirkung zusätzlich, und auch die Gesamtgestaltung des Bildbandes ist ansprechend. Lediglich die etwas schwache Seitenstärke fällt auf.
Insgesamt betrachtet sind die Fotografien an sich sicherlich Geschmacksache, ein Stück Stoff mit einem Preisaufkleber, verschwommene Bilder aus dem Fenster einer Fähre oder verschiedene Werbe- beziehungsweise Verbotsschilder sind sicherlich nicht jedermanns Sache, und doch finden sich auch interessante Fotografien, die architektonische Details, Inneneinrichtungen oder Gebäude zeigen, die in Farbgebung oder Arrangement interessant wirken. So kann es sich durchaus lohnen, selbst einmal einen Blick in den Bildband zu werfen, um die dort erzeugte Stimmung auf sich wirken zu lassen und sich ein eigenes Bild zu machen.
Eine Leseprobe gibt es auf der
Verlagsseite.