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 Das Museum der gestohlenen Erinnerungen


Cover
Gesamt ++++-
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wie kann jemandem einfach der Vater abhanden kommen? Den Zwillingen Oliver und Jessica ist dies passiert. Sie haben ihren Vater einfach vergessen, obwohl sie natürlich wissen, dass jeder Mensch Eltern hat, aber sie können sich beim besten Willen nicht mehr an ihn erinnern. Nur vergilbten Fotos in der Wohnung geben ihnen einen Eindruck von ihrem Vater Thomas Pollack. Ein trauriges Gesicht blickt ihnen von allen entgegen. Wieso dieser Thomas Pollock wohl von der Polizei gesucht wird? Er soll eine wertvolle Statue Xexanos aus dem Museum in dem er arbeitet entwendet haben. In einer verstaubten Truhe auf dem Dachboden entdecken die Zwillinge sein Tagebuch und lesen von einem unglaublichen Verdacht. Xexano, der Herrscher Quassinjas, des Reichs der verlorenen Erinnerungen, plant, zur Erde zurückzukehren. Um die Menschen zu unterwerfen, stiehlt er ihre Erinnerungen, denn ohne sie sind sie ihm schutzlos ausgeliefert. Außerdem scheint Xexano auch hinter dem Verschwinden des Vaters der Geschwister zu stecken.
Im Tagebuch finden die beiden Hinweise, wie man die Welt der verlorenen Erinnerungen betreten kann. Ein altes babylonisches Tor, das Ischta-Tor im Pergamonmuseum, soll Oliver als Eingang nach Quassinja dienen, während Jessica zurückbleiben und in uralten archäologischen Quellen nach dem Geheimnis Xexanos forschen soll. Dabei ist Miriam, eine Mitarbeiterin des Museums, auf ihrer Seite und steht ihr mit Rat und ihrem umfangreichen Wissen zur Seite. So kann sich Oliver entschlossen auf den Weg machen, denn Zwillingen sagt man nach, sie seien durch ein unsichtbares Band verbunden. Dieses Band wird das einzige sein, was es Jessica möglich macht, ihren Bruder nicht völlig zu vergessen.
Aber auch Oliver wird auf seiner Suche in Quassinja nicht alleine sein, sind doch alle vergessenen Gedanken und Sachen dort zu Hause und führen ihr eigenes Leben.
Wird es Oliver zusammen mit Nippy, dem Glasvogel, Tupf, seinem Pinsel und den anderen Wesen aus Quassinja gelingen, Xexano aufzuhalten, bevor in der richtigen Welt die wertvollsten Erinnerung der Geschichte und die Gedanken ihrer klugen Köpfe alle den Weg nach Quassinja gegangen sind? Und kann Jessica Oliver helfen, indem sie in der richtigen Welt der versiegenden Spur der alten Erinnerungen nachjagt?

Ralf Isaus "Das Museum der gestohlenen Erinnerungen" stellt sein erstes Buch da, welches sich mit den Preisen "Buch des Jahres 1998", "Buch des Monats Februar 1998" und dem "Buxtehuder Bulle" für das beste Jugendbuch des Jahres 1997 auf einmal schmücken kann.
Und das nicht ohne Grund, denn mit seinem dritten Werk nach "Der Drache Gertrud" und der Neschan-Trilogie hat er seinen eigenen Stil gesetzt, den man auch in späteren Werken wiederfindet: Das Verbinden von wahren Begebenheiten mit fantastischen Elementen.

Nun, Ende Mai 2005, wo das sechzig-jährige Jubiläum des Ende des Zweiten Weltkrieges hinter uns liegt, merkt man erst, was für eine wertvolle Botschaft Ralf Isau schon 1997 vermitteln wollte.
Unsere Geschichte und unsere Erinnerungen sind eines der wichtigsten Güter, durch sie lernen wir aus unseren Fehlern und aus den Fehlern anderer.

So kann man dieses Buch allen Jugendlichen nur ans Herz legen, vor allem, wenn sie denken, dass die Vergangenheit vergangen und somit unwichtig ist. Vielleicht wird ihnen mit Hilfe von Ralf Isau klarer, wie wichtig sie doch eigentlich ist.

Sandra Seckler



Hardcover | Erschienen: 1. August 1997 | ISBN: 9783522171205 | Preis: 19,90 Euro | 672 Seiten | Sprache: Deutsch

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