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 Der Samaritaner, Band 2: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut!

Serie: Der Samaritaner, Band 2
Autoren: Fred Le Berre
Illustratoren: Michel Rouge
Übersetzer: Fritz Walter
Verlag: MOSAIK Steinchen für Steinchen

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung: Wer sich die Spannung nicht verderben lassen will, sollte zunächst Band eins der Serie "Der Samaritaner" lesen. Hier wird der im Folgenden geschilderte Kriminalfall eingeleitet.

Richter Simon ist entsetzt als er erfährt, dass man den von ihm selbst festgenommenen Eli in wenigen Tagen ans Kreuz nageln will. Meshullam will so an dem Samarier Rache nehmen, nachdem ihn dieser vor den Römern und seinen Anhängern beleidigte und mit dem Mordfall in Verbindung brachte – ja ihn der Tat bezichtigte.
Simon eilt Eli zu Hilfe, hat er doch erkannt, dass der ehemalige Schüler und Freund zwar an der Tat beteiligt war, den Mord jedoch nicht selbst begangen hat. Er kann das Urteil der Römer jedoch nicht mehr abwandeln. Ihm verbleibt nur eine kurze Frist, um den wahren Täter ausfindig zu machen und zu überführen. Es gelingt ihm zwar mit Hilfe seines Schülers Reuben, herauszufinden, wer der mutmaßlich Schuldige ist, doch ist dieser seit einem Jahr verschwunden.
Die einzige Spur führt in ein festungsähnlich ausgebautes Kloster, das die Söhne des Lichts, eine militante Sekte beherbergt. Unter Lebensgefahr begeben sich Shimon und Reuben als vermeintliche Anhänger in die Festung, um den Verdächtigen zu suchen.

Die Fortsetzung der Krimihandlung beginnt mit einem Paukenschlag. Der ebenso schlagkräftige wie gewiefte Richter hat einen Fehler gemacht. Der von ihm Beschuldigte soll am Kreuze zu Tode kommen. Demzufolge geht die Ermittlung in hohem Tempo weiter, missachtet dabei jedoch sträflich Logik und Spannungsaufbau. Die Infiltration einer militanten Sekte wird zum Kinderspiel, die Lösung des Falles gerät allzu leicht und enttäuscht maßlos.
Shimon, bisher eher eine Art Mischung aus James Bond und Sherlock Holmes, erscheint dabei fast wie eine Art "Johnny English" und stolpert eher zur Lösung anstatt sie aktiv herbeizuführen.

Enttäuscht dieser zweite Teil auch storytechnisch, muss man dem Illustrator Respekt zollen. Er lässt die Zeit um Chisti Geburt – das Coverbild mutet fast wie eine biblische Schlüsselszene der Kreuzigung Jesu an – auferstehen (!!!) und fasziniert den Betrachter mit einem sehr genauem Setting und exzellenten Hintergründen. Auch seine Darstellungen der Protagonisten gelingen ihm ausnahmslos.

"Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut!" ist als Comic-Kriminalroman ein Reinfall. Als historisches Sittengemälde ist der Band jedoch dank der Leistung von Michel Rouge eine Augenweide – nur was nützt die, wenn es inhaltlich magere Kost zu lesen gibt?

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 26. Oktober 2010 | ISBN: 9783941815544 | Originaltitel: Shimon de Samarie: Les Châtiments de la mer Morte | Preis: 13,95 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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