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Der Handel in Europa floriert. Handelsgesellschaften und Kaufleute vertreiben ihre Waren im ausgehenden Mittelalter und versorgen die Städte und Bürger mit den Handelsgütern. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Handelsherren und versucht neue Handelswege zu erschließen, um seine Waren zu vertreiben. Wer zuerst die Städte seiner Mitspieler mit all seinen Waren beliefert hat, gewinnt das Spiel.
Solides Spielmaterial und vorgegebenes Terrain[PIC]Nachdem in der Siedlerreihe immer mal wieder mit Plastikfiguren experimentiert wurde, werden dem Spieler in dieser Version (wieder) Holzprodukte geliefert. Damit fehlen den Handelswegen, Kontoren, Kaufmannszügen und Händlern zwar einige Details in der Gestaltung, bieten dafür jedoch eine solide Standfläche und bleiben über viele Spielrunden in einem guten Zustand.
Entgegen dem Prinzip der frei kombinierbaren Hexagone bietet "Aufbruch der Händler" ein doppelseitig illustriertes Spielfeld. Dieses enthält ein Hauptspiel (mit ganz Europa) und die Kurzvariante (ohne Westeuropa), welche beliebig ausgewählt werden können. An der Zusammensetzung der Felder lässt sich daher auch in zukünftigen Runden nichts ändern.
Ähnliches Spielkonzept mit Neuheiten[PIC]Für Neueinsteiger bietet die farbig gestaltete Anleitung alles, was benötigt wird. Die Spielregeln werden klar und verständlich erläutert. Dabei verdeutlichen Beispiele und Abbildungen, wie gewohnt, die Regeln.
Wer die Siedlerreihe bereits kennt, ist nach wenigen Minuten bereit die erste Partie zu spielen, denn bis auf einige kleine Regeln ist das Spielprinzip praktisch identisch.
Zwei Phasen (Ertrag und Aktion) bestimmen das Spielgeschehen. Zuerst wird gewürfelt, um an Rohstoffe zu gelangen und auch die Räuber sind weiterhin auf der Sieben unterwegs. Danach kann der Spieler handeln, bauen, kaufen, erschließen und letztendlich auch ein Warenplättchen absetzen. Wie üblich können mit den erwürfelten Rohstoffen Aktionen durchgeführt werden, hier sind es eben das Anheuern oder Bewegen eines Händlers, das Bauen oder Bewegen eines Kaufmannszugs, das Kaufen einer Entwicklungskarte oder das Auslegen eines Handelswegs.
Neuer Auftrag - neue Taktik(en)[PIC]Der Spielablauf hat sich thematisch verschoben und auch wenn viele grundlegende Dinge gleich geblieben sind, so erkennt der Spieler zügig, dass einige Neuheiten eine Anpassung der bekannten Spielstrategien benötigen. Während früher beispielsweise recht dicht nebeneinander gebaut wurde, um Baukosten zu sparen, so lohnt es sich nun seine Kontore zu verteilen, denn je verstreuter die eigenen Einheiten sind, umso schwieriger ist es für die Mitspieler zu gewinnen. Eins steht allerdings schnell fest: Neues Spiel, alter Charme.
Eine Innovation ist das Verschieben von Zahlenplättchen, welche die Würfelaugenzahl angeben, bei der ein Rohstoff genommen werden darf. Die verschiedenen Rohstoffsorten (Holz, Stein, Wolle, Getreide, Salz) sind mit entsprechenden Farben gekennzeichnet. Wird nun ein neues Holzfeld "besetzt" und es ist kein passender Zahlenchip mehr übrig, darf der Spieler sich einen Chip von einem anderen Holzfeld nehmen und ihn verschieben. Das alte Feld wird damit mehr oder weniger wertlos - eine tolle Möglichkeit seine Kontrahenten zu behindern.
Kurzum: "Aufbruch der Händler" ist ein eigenständiges Spiel der Siedlerserie, das mit einer Vielzahl an guten Ideen überzeugt. Die Spielweise, die eine Verteilung erfordert, fordert mehr Aufmerksamkeit der Spieler und auch das Verschieben der Zahlenplättchen bringt eine neue Taktikmöglichkeit mit sich. Einzige Wermutströpfchen sind der Umstand, dass eine Erweiterung für fünf und sechs Spieler wohl ausgeschlossen ist, da das Spielfeld nicht mehr mitwachsen kann, sowie die feste Konstellation der Rohstofffelder. Allerdings sind das nur Kleinigkeiten in einem rundum gelungenen Brettspiel, welches fesselt.
Ein Trailer zum Spiel ist auf Youtube einzusehen.