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 ZACK

40 Jahre-Jubiläumsausgabe


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
ZACK ist ein monatlich erscheinendes Magazin mit und rund um Comics. Im April 2012 feierte das Heft sein 40jähriges Jubiläum, und zu diesem Anlass ist eine extra dicke Jubiläumsausgabe erschienen. Auf 100 Seiten präsentiert die Ausgabe mehrere Comicfortsetzungs- und Episodengeschichten, darunter die im Heft startende frankobelgische Serie "NICO – Operation Karibik" um eine CIA-Agentin mit deutschen Wurzeln; eine pulpartige Mystery-Story, in der Dr. Jekyll, Freud und Frankenstein Auftritte haben; sowie ein in sich geschlossenes Kurzabenteuer aus dem "Mic Mac Adam"-Universum.

ZACK wurde 1972 gegründet und feierte in den 70er Jahren große Erfolge. Zu den beliebtesten Comicstrips, die als Fortsetzungen seinerzeit erschienen, zählt die Rennfahrergeschichte Michel Vaillant. Zu Beginn der 80er wurde das Magazin allerdings aufgrund sinkender Verkaufszahlen eingestellt. Kurz vor dem Jahrtausendwechsel erwarb der Berliner MOSAIK-Verlag allerdings die Rechte an ZACK, und seither erscheint das Comicmagazin wieder monatlich. Die Zielgruppe von heute ist die Zielgruppe von damals. Und zwar im wörtlichen Sinn. Fokussierte man sich in den 70er Jahren vor allem auf eine männliche Leserschaft im Kinder- und Jugendalter, so spricht das "neue" ZACK seine Leser von einst an, die inzwischen erwachsen geworden sind; Comicnostalgiker sozusagen.

Aber auch für jüngere Comicfreunde lohnt sich der Blick ins Heft. Fortsetzungscomics wie "Mr. Hyde gegen Frankenstein II" und "Mic Mac Adam" treffen auch den Geschmack so mancher jugendlicher Leser – und wer sich für den europäischen Comicmarkt jenseits von klassischer Fantasy & Science Fiction interessiert, wird hier fündig. Ergänzt werden die Fortsetzungs- und Kurzcomics durch ausführliche Reportagen. In dieser Ausgabe widmet man sich anlässlich des Jubiläums natürlich der Historie des Magazins in einem siebenseitigen Artikel, einem internationalen Comicfestival sowie unter anderem Asterix-Urgestein Albert Uderzo, seinen Nachfolgern bei der beliebten Comicserie um den gewitzten Gallier und einigem mehr; es gibt Comic-News, ein kurzes Interview mit dem Zeichner Simon Schwartz und einen Überblick über die Magazinkultur in Deutschland. Die Artikel sind von gutem Informationsgehalt, wenn man sich für die Szene interessiert, teils aber auch etwas zu speziell, um über die Kernzielgruppe Nostalgiker hinaus für Leser eine Relevanz zu haben. Highlight sind eindeutig die Comicstrips selbst.

Die einzelnen Comicepisoden sind je zwischen 9 und 13 Seiten lang; den Serien ist ein Kurzabriss der vorangegangenen Episoden vorangestellt. Besonders gelungen ist die Vielfalt, mit der ZACK aufwartet. Die Comics gehören unterschiedlichen Genres an (Agenten, Historisch, Western, Detektiv) und sind ganz unterschiedlich gezeichnet und umgesetzt. Gerade deshalb laden sie zum Hineinschnuppern ein. Für Leser, die das Magazin nur aufgrund einer einzigen Serie kaufen, ist der Preis von 7,90 EUR zwar happig; diejenigen, die sich gern überraschen lassen und offen dafür sind, werden aber gut unterhalten.

Christian Handel



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