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 Tiptoi: Mission im Lesedschungel

Serie: Tiptoi
Autoren: Kai Haferkamp
Illustratoren: Michael Menzel
Verlag: Ravensburger Spiele

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Im Dschungel ist der Tiger los!

Die Kinder kämpfen sich durch dichtes Gestrüpp. Vorsichtig tasten sich die kleinen Füße auf dem kaum sichtbaren Pfad vor. Stets müssen sie auf der Hut sein, könnte doch ein gefährlicher Tiger irgendwo im Dunkeln lauern. Ein geheimnisvoller Auftrag führt die Kinder in den gefährlichen Dschungel: Sie sollen sich auf die Suche nach einem verfallenen Tempel begeben – so lautete die Anweisung, die sie erst vor kurzem gelesen hatten. Irgendwo im Dickicht schnattert ein Papagei. Doch was ist das? Gemurmel dringt an ihre Ohren. Langsam lichtet sich das dichte Blättermeer und die Kinder stehen vor einem Menschen. In Trance versunken murmelt ein Einsiedler sein Gebet. Sie wollen den heiligen Mann nicht stören und eilen mutig weiter. In der Ferne können sie bereits die Spitze des Tempels sehen. Ein mächtiges Brüllen reißt sie aus ihren Siegesgedanken. Ein Tiger kommt mit einem großen Satz auf sie zu geflogen. Jetzt heißt es schnell aber besonnen handeln. Wie lautete noch mal die Anweisung auf dem Zettel, den sie bei ihrer Ankunft an der Küste gefunden hatten? Wer jetzt gut lesen kann, ist klar im Vorteil.

Riesengroßer Spielspaß

[PIC]Natürlich findet die Dschungelexpedition nur in den Gedanken der Kinder statt. Basis dafür bietet das Lesespiel von Ravensburger. Im Karton befinden sich ein großer, farbiger Spielplan, eine Spielfigur mit Standfuß, 44 Spielkarten sowie eine Kurzanleitung. Außerdem wird noch der TipToi-Stift benötigt, auf den die für das Spiel erforderliche Software aus dem Internet geladen werden muss. Am auffälligsten ist der Spielplan, der sehr groß (ungefähr A2-Größe) ist. Die Spielkarten sind doppelseitig bedruckt und nummeriert. Zunächst müssen die Spieleranzahl (bis zu vier Spieler sind möglich) und die Schwierigkeit (leicht, mittel und schwer) ausgewählt werden. Wie in der TipToi-Reihe üblich, erklärt der Stift die genaue Vorgehensweise, so dass das Spiel problemlos auch ohne die Anleitung gespielt werden kann. Danach wird eine vom System vorgegebene Anzahl Karten vom Stapel genommen. Hierbei ist die Nummerierung eine große Hilfe. Kinder, die noch nicht so gut mit Zahlen umgehen können, orientieren sich an den verschiedenen Symbolen oder tippen mit dem Stift auf die Karten. Die korrekten Karten werden dann genannt. Auf den Karten stehen kurze Anweisungen. Diese sind aus einfachen Sätzen aufgebaut, wobei die Wortanzahl meist zwischen 20 und 40 liegt. Diese Aufgaben müssen dann nacheinander, meist aber unter Zeitdruck, abgearbeitet werden. Hinzu kommen Aufgaben, die nichts mit dem Spielbrett zu tun haben – zum Beispiel im Entengang um den Spieltisch herumlaufen.

Mit Wimmelbildern Lesen üben?

[PIC]Das Spiel ist erstaunlich abwechslungsreich, da es alleine auf dem Spielplan unzählige Dinge zu entdecken gibt. Wilde Tiere verstecken sich zwischen dem wuchernden Grün und wollen erst einmal gefunden werden. Oft müssen die vorgegebenen Pfade abgelaufen werden und dabei bestimmte Orte vermieden oder der kürzeste Weg genommen werden. Auch ungewöhnliche Dinge sind im Dschungel zu sehen, wie zum Beispiel ein Indianerzelt. Hinzu kommen die drei verschiedenen Schwierigkeitsgrade. Das alles sorgt dafür, dass Kinder sich auch über einen längeren Zeitraum mit dem Spiel beschäftigen können, ohne dass Langeweile aufkommt.
[PIC]Das Spiel wird für Kinder im Grundschulalter empfohlen, da die Anweisungen auf den Karten gelesen werden müssen. Hier gibt es keine Unterstützung vom TipToi-Stift. Die Aufgaben selber sind aber durchaus auch von jüngeren Kindern ab vier Jahren zu lösen. Hier muss nur eine Person (Eltern oder Geschwister) vorlesen, die Kleinen suchen dann mit großer Begeisterung die großen Raubkatzen oder das Tier mit dem langen Rüssel. Der Spielplan kann so als interaktives Wimmelbildspiel betrachtet werden, welches gerade Kindern im Kindergartenalter riesigen Spaß macht. Aber eigentlich will das Spiel die Lesefertigkeit fördern. Dies wird jedoch nur unzureichend gelöst. Die Kinder müssen nur die Anweisungen auf den Karten lesen können. Hier fehlt ein Wiederhol- und Übungseffekt. Die Texte sind zu kurz und enthalten meist nur konkrete Anweisungen mit Aufforderungscharakter. Diese zu verstehen und zu befolgen stellt selbst für schlechte Leser keine Herausforderung dar. Das Leseverständnis eines richtigen Textes kann so nicht richtig geübt oder gar überprüft werden.

Fazit: Tolles Wimmelbild-Spiel, das mit Hilfestellungen bereits für Kinder ab vier Jahren geeignet ist.

Lars Perner



Kartenspiel, | Erschienen: 16. Dezember 2011 | Preis: 18,99 Euro | für 1 - 4 Spieler | Sprache: Deutsch

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