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Die Aufregung im Hause Buchmacher ist groß. Frau Hoppkleppner hat sich angekündigt. Sie will die zehnjährigen Zwillinge Pauline und Florentine interviewen und einem großen Fernsehpublikum als Autoren und Illustratoren zweier Bücher über Elfen und Feen bekannt machen. Neben der cool und perfekt wirkenden Pauline wirkt Florentine gehemmt und still. Sie ist übernervös, weiß sie doch, dass ihr Vater eigentlich nur Paulines Karriere im Blick hat.
Das anfangs so lockere Gespräch endet in einem Desaster, als die Fernsehfrau Florentine fragt, ob sie – in Anbetracht der lebendigen und wie echt wirkenden Bilder, die sie für die beiden Bücher gemalt hat – an Feen und Elfen glaube. Flo steht zu ihren magischen Freunden und bejaht zum Entsetzen ihres Vaters rundheraus deren Existenz. Doch die wirkliche Katastrophe löst Pauline aus, als sie einwirft, ihre Schwester hätte eine rege Fantasie, aber Zauberwesen gäbe es ganz sicher nicht.
Denn damit bewirkt sie dramatische Ereignisse. Einige magische Wesen sinken in eine todesähnliche Starre und die Einhörner befällt eine tückische Krankheit, die sogar ihren Tod bedeuten kann. Doch nicht nur Pauline ist an diesem Unglück schuld. Florentine, die wütend auf ihren Vater und ihre Schwester ist, merkt fast zu spät, dass auch sie selbst mitverantwortlich ist für die Gefahr, die ihre magischen Freunde bedroht.
Sie kennen Hummelbi, Miezefix, Sockimo, Wurfmucki, Marasamsara, Marie-chérie, Funkelux oder Filius noch nicht?
Dann wird es Zeit, sich den Kinderbücher oder den Hörbuchausgaben von Tanya Stewner zu widmen. In drei Büchern hat sie der Welt der Feen, Elfen und Einhörnern ein unverwechselbares Gesicht gegeben. Den dritten Teil dieser bezaubernden Trilogie kann man seit April 2012 als Hörbuch genießen. Catherine Stoyan leiht den Zauberwesen ihre Stimme und schafft es wie in den ersten beiden Teilen, die kleinen Zuhörer zu fesseln und zu begeistern. Wie sie Sockimu, Marie-chérie oder Kunzfunz erklingen lässt, muss man sich einfach anhören. So witzig, unverwechselbar und spannend kann man den wunderbaren Text von Tanya Stewner also vortragen! Respekt!
Vor allem die sechs- bis zehnjährigen Zuhörer und Zuhörerinnen werden voller Elan mitsingen, wenn Elfen und Feen ihren
Gesang ertönen lassen. Denn die Stimmen der Zauberwesen ähneln eher einem kieksenden Gegröle, denn einem melodiösen Liedgut. Das aber ist mit so viel Humor und Wärme, Witz und Spannung serviert, dass man einfach mit
singen muss.
Wer aber nun glaubt, diese Elfen- Feen- und Einhorngeschichte wäre albern oder flach oder gar ein harmloses Kindermärchen, wird sich erstaunt die Augen reiben. Es geht den kleineren Zuhörern sichtbar nahe, wenn Florentine an ihrer Schwester und ihrem Vater verzweifelt und tränenüberströmt beschließt, fortzulaufen und nie mehr nach Hause zurückzukommen. Und einfache Lösungen werden von der Autorin auch nicht wie von Zauberhand in die Geschichte eingeflochten. Ganz im Gegenteil, es ist – wie wohl alle Eltern wissen – nicht ganz einfach, eigene Fehler einzugestehen, die Gefühle der Kinder zu achten und ihnen grenzenloses Vertrauen entgegenzubringen. Dabei gelingt es Tanya Stewner mit scheinbar leichter Hand, sehr Nachdenkenswertes in die lustige und locker erzählte Geschichte einzubauen – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger!
Wer darüber mehr erfahren will, sollte
auf der Webseite der Autorin nachschauen, eine
Hörprobe genießen oder eines der zauberhaftesten Kapitel des Buches
durchlesen.