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 Bonesaw - uncut


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Die beiden Einbrecher Detroit (Scott W. Mckinlay) und Tony (Vince Marinelli) durchstöbern ein unheimliches Haus auf der Suche nach Bargeld. Zwar finden sie tatsächlich einen Safe, machen aber direkt daneben eine grauenhafte Entdeckung: Ein Mann liegt gefesselt und offenbar schwer verletzt auf einer Matratze. Während die beiden Diebe noch diskutieren, ob sie mitten in ein seltsames Sexspiel geraten sind und ob sie lieber schnellstens verschwinden sollten, nimmt das Grauen seinen Lauf ...

Käpt'n Niveau, wir sinken! Auf "Bonesaw" passt eigentlich nur ein Wort: unterirdisch. Die Handlung, soweit man überhaupt von einer solchen sprechen kann, ist hanebüchen und gleichzeitig zum Gähnen langweilig, die Dialoge sind unfassbar mies (und in der deutschen Synchronisation sogar nochmal ein ganzes Stück schlechter als in der Originalfassung), die wackelige Kameraführung ist unter aller Kanone. So irren die beiden Diebe zu Beginn durch ein heruntergekommenes Haus, das dezent an die Behausung aus "Texas Chainsaw Massacre" erinnert - doch ein paar pseudo-gruselige Graffitis und ein bisschen verstreuter Sperrmüll machen noch keine gute Kulisse. Im Zweifelsfall geht einfach mal das Licht aus und der Bildschirm wird komplett schwarz, woraufhin die Schauspieler hölzerne Sätze von sich geben dürfen wie "Oh, wo ist denn jetzt meine Taschenlampe? Na toll!". Und auch wer auf Gore setzt und hofft, immerhin einen unterhaltsamen Vertreter des Torture Porns mit blutig-ekligen Folterszenen zu sehen, wird fast durchgängig bitter enttäuscht. Sogar die Uncut-Version kommt dermaßen zahm daher, dass der Zuschauer eigentlich von Minute eins an ständig mit sich ringt, ob er nicht lieber abschalten soll (was eine unbedingte Empfehlung ist; die eigentlich recht kurze Spielzeit von 76 Minuten fühlt sich eher wie 76 Stunden an).

Das Cover und der deutsche Filmtitel versuchen offensichtlich, den Film als einen Saw-Klon erscheinen zu lassen, aber weit gefehlt - weder Knochen noch Sägen gibt es hier zu sehen, stattdessen einen lahmen Psychopathen (Brian Kolodziej) mit unerklärlichem Motiv, dessen vier Opfer sich dermaßen blöd anstellen, dass man ihnen einen raschen Tod wünscht, damit das Trauerspiel ein Ende hat. Regisseur Scott W. McKinley, der es sich nicht nehmen ließ, als Detroit selbst mitzuspielen, setzt beim Plot auf Verwirrung und Logiklöcher so groß wie der Grand Canyon. Ein vollkommen bescheuerter Plot-Twist, der das Verhältnis von Opfer und Täter umkehrt, und jede Menge seltsamer Szenen machen das Anschauen manchmal unfreiwillig komisch. Spätestens wenn ein Security-Mitarbeiter, der aussieht und redet wie aus einem 70er-Jahre-Porno entsprungen, an der Tür des Horrorhauses klingelt, glaubt der Zuschauer an einen schlechten Scherz der Macher. Low Budget hin oder her: Eigentlich unfassbar, dass für einen dermaßen dilettantisch gedrehten Film irgendwer Geld lockergemacht hat! Tatsächlich besitzt Bonesaw nur eine einzige gute Szene, nämlich wenn einer der beiden Protagonisten in Ohnmacht fällt und einen surrealistisch-blutigen Traum hat. Den Rest kann man wirklich ausnahmslos vergessen. Hinzu kommen erhebliche Schwächen bei Bild und Ton. Lediglich die Extras sind großzügig ausgefallen: Die DVD beinhaltet neben dem Film eine Audiokommentar-Spur, ein alternatives Ende, eine Bilder-Galerie, ein Making-Of, eine Deleted Scene, den Originaltrailer sowie ein Musikvideo zum Film.

"Bonesaw - uncut" ist wirklich keine Empfehlung, außer für Masochisten, die sich gerne durch unlogische, mies umgesetzte und langweilige Folterfilme quälen.

Den Filmtrailer gibt es hier auf der Verlags-Website.

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 9120038560725 | Erschienen: 4. Mai 2012 | FSK: 18 | Laufzeit: 76 Minuten | Originaltitel: Gag | Preis: 26,99 Euro | Untertitel verfügbar in: keine | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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