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Immer wieder PISA: So könnte man die Grundtendenz des Buches von Peter Bekes umschreiben. Denn über weite Teile wird deutlich, dass sich der Autor der "Post-PISA-Ära" verpflichtet fühlt, welche Kompetenzen und Bildungsstandards zu Eckpfeilern des Unterrichts erhebt.
Über 240 Seiten versucht Peter Bekes, welcher als Fachleiter für Deutsch am Studienseminar Gelsenkirchen sowie als Lehrbeauftrager für Literaturdidaktik und Literaturwissenschaft an den Universitäten Essen-Duisburg bzw. Wuppertal tätig war, diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, indem er aufzeigt, wie Lernen im Deutschunterricht zeitgemäß gefördert werden kann. Dabei strebt er einen wahren Rundumschlag an, der sämtliche Kompetenzbereiche des Deutschunterrichts (Sprechen und Zuhören, Schreiben, Lesen, Umgang mit Texten und Medien, Sprachreflexion) berücksichtigt. Ferner thematisiert er auch das Feld der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, welches mit den Begriffen Heterogenität, Differenzierung und individuelles Lernen abgesteckt werden kann. Zentral sind zudem seine Ausführungen zu den Prinzipien und Dimensionen eines guten Deutschunterrichts, die eine fachspezifische Ergänzung zu den von Hilbert Meyer postulierten zehn Merkmalen guten Unterrichts bieten. Nicht zuletzt werden außerdem Aspekte der Leistungsermittlung und -beurteilung sowie der damit zusammenhängenden Aufgabenkultur angesprochen.
Geeignet ist das Buch, das in der Reihe "Schule weiterentwickeln – Unterricht verbessern" erschienen ist, vor alle für jene, welche sich einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Deutschunterricht verschaffen wollen. Denn Peter Bekes bietet eine gleichsam umfassende wie übersichtliche Gesamtschau über die zeitgemäßen Vermittlungsformen im Deutschunterricht. Besonders nützlich sind hierbei die zahlreichen Überblicksgrafiken, welche aus diversen Standardwerken der Deutschdidaktik entnommen wurden. Auch lässt er immer wieder führende Deutschdidaktiker zu Worte kommen, deren einprägsame Thesen das Dargestellte oft prägnant auf den Punkt bringen. Zudem kommentiert Peter Bekes auch immer wieder einzelne Aspekte wie Methoden, wodurch diese gerade durch die langjährige Erfahrung des Autors in ihrer Relevanz bzw. Umsetzbarkeit gewichtet werden.
Erfreulich ist weiterhin, dass es dem Autor gelingt, alle Lernniveaus zu berücksichtigen, wodurch er eine allzu starke Konzentration auf die Sekundarstufe I des Gymnasiums vermeidet und stattdessen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Schularten schafft.
Trotz der theoretischen Fundierung erweist sich das Buch außerdem insgesamt als äußerst gewinnbringend für den praktischen Schulalltag, da die theoretischen Ausführungen immer wieder anhand von anregenden praktischen Beispielen konkretisiert werden. Nicht zuletzt stehen mit dem Erwerb des Buches umfassende Materialien zum Download bereit, welche direkt für den Unterricht verwendet werden können.
Zum Abschluss sollte zudem noch erwähnt werden, dass das Buch nicht nur fachlich einen hervorragenden Überblick bietet, sondern auch sprachlich und stilistisch sehr lesenswert ist.
Einen Blick ins Inhaltsverzeichnis und in das Vorwort bietet die Verlags-Website.