Es ist die Chance ihres Lebens, eine Story, wie man sie nur einmal im Leben auftut. Journalistin Merinus Tyler sieht darin ihre Chance, doch erst einmal muss sie ihre Familie auch davon zu überzeugen dieser Geschichte nachzugehen - und bei sieben älteren Brüdern ist das kein leichtes Unterfangen. Doch die Story ist auch nicht ganz ungefährlich, immerhin jagt Merinus genetischen Experimenten hinterher, die einen Supersoldaten hervorgebracht haben. Callan Lyons wurde mit Löwen-DNA gezüchtet, die ihm übermenschliche Kräfte verliehen hat. Doch Callan hat sich von seinen Züchtern abgewandt, dem teuflischen Council den Rücken gekehrt und ist seitdem mit seinen 'Brüdern' und 'Schwestern' auf der Flucht. Merinus will nun sein Geheimnis aufdecken, damit die Breeds im Schutz der Öffentlichkeit ein normales Leben führen können.

Doch gleich zu Anfang muss Merinus feststellen, dass sie nicht annähernd so objektiv sein kann, wie sie es als professionelle Journalistin sein müsste, denn Callan hat es ihr echt angetan und seine bloße Gegenwart bringt ihre Hormone zum Überkochen. Auch Callan kann die animalische Lust nicht leugnen, die Merinus in ihm auslöst und das, obwohl sie ein enormes Sicherheitsrisiko für Callan und seine Freunde darstellt. Und so passiert, was passieren muss: Die erotische Spannung zwischen den beiden explodiert und das inmitten der ständigen Bedrohung durch das Council, das Callan und die restlichen Breeds wieder unter ihrer Kontrolle haben will ...

"Callans Schicksal" ist der Auftaktroman der Reihe "Breeds" aus der Feder von Lora Leigh, die damit ihren ersten deutschen Durchbruch feiert und die Riege der sinnlichen Romantic-Fantasy-Autoren bei Egmont-Lyx verstärkt.
Als Grundstock hat Lora Leigh Gen-Forschung und -Experimente gewählt, die Menschen hervorgebracht haben, deren DNA mit der von Raubkatzen gekreuzt wurde und die dadurch über übermenschliche Kraft verfügen und auch über geschärfte Sinne, die sie zu den Supersoldaten machen sollte. Ein sehr strittiges Thema, welches aber mehr im Bereich Science-Fiction als der Fantasy zu Hause ist, zumal die Breeds, wie sie genannt werden, keine Wandler sind, wie es zum gewohnten Bild solcher Tier-Mensch-Hybriden in der Fantasy gehört.

Storytechnisch geht es darum, dass die Erschaffer der Breeds in ihnen nur Tiere sehen, während sie selbst um ihre Menschlichkeit und das Recht auf Selbstbestimmung kämpfen. Doch nichts bleibt ewig geheim und obwohl die Breeds der Meinung sind, nur im Verborgenen ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, will die zweite Hauptfigur, Merinus Tyler, ihre Geschichte ans Tageslicht bringen, um zum einen die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und zum anderen den Breeds ihr Leben selbst in die Hand zu geben.

Doch da wir uns in der Romantic-Fantasy befinden, kann solch eine Story natürlich nicht ohne das erotische Knistern zwischen den beiden Protagonisten Callan und Merinus bleiben. Lora Leigh sorgt für hochsprudelnde Hormonschübe, die ihren Figuren gar keine Wahl lassen, als sich wiederholt aufeinander zu stürzen. Dies kann man wohl auch als Kern des ganzen Buches bezeichnen, die sich immer wiederholende Vereinigung, die auch die Leserschaft in ihren Bann zieht und auch die wildesten Fantasien zu beflügeln weiß. Allerdings - wo die Autorin mit hocherotischen Momenten punktet, kostet sie es die Handlung, die als störende Unterbrechung (im wahrsten Sinne des Wortes) daher kommt. Was eigentlich etwas schade ist, weil die Idee durchaus als originell zu bezeichnen ist.

Daher bleibt am Ende ein gemischtes Resümee nicht erspart, sicherlich, dieses Buch ist heiß, heiß, heiß – aber wer eine etwas tiefer greifendere Story erwartet hat, könnte mit gemischten Gefühlen aus diesem Buch wieder auftauchen.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.