Eine japanische Tradition ist das Verpacken von Geschenken in schönen Stoffen. Diese werden gewickelt, gezwirbelt und geknotet, so entstehen individuelle Verpackungen, die nicht nach dem Auspacken sofort den Weg in die Mülltonne finden. Immer wieder und wieder können die Tücher verwendet werden. Ein solches Tuch kann somit eine eigene Reise durch viele Hände machen.

Nach einer kurzen Einführung, die Einblick in die Tradition und Wiederentdeckung der Stoffverpackungen gibt, werden zunächst die drei verwendeten Knotenarten vorgestellt: der Einzel-, der Doppel- und der vertikale Doppelknoten.
Den Hauptteil des Buches nehmen die 27 verschiedenen Furoshiki ein, die alle einzeln in Schritt-für-Schritt-Zeichnungen erläutert werden. Immer ist das fertig verpackte Geschenk oder auch der entstandene Beutel auf einem ganzseitigen Foto zu bewundern.

Recycling wird groß geschrieben im heutigen Alltag. Da kommt ein Kreativbuch, wie das von Hanne Beinhofer genau richtig. In den Geschäften werden tonnenweise Geschenkpapiere und -folien angeboten - warum aber immer wieder etwas kaufen, das nach ein- oder maximal zweimaligem Gebrauch weggeworfen werden muss? In "Furoshiki" zeigt die Autorin wie einfach und zugleich umweltbewusst Verpackungen sein können. Die dafür benötigten Furoshiki (quadratische Stofftücher) sind im Handel erhältlich (beispielsweise beim Verlag ars vivendi) oder auch leicht selbstgemacht. Leider findet sich im Buch keine Anleitung zum Nähen eines Furoshiki, wer aber ansatzweise mit der Nähmaschine umgehen kann, wird dies trotzdem schnell hinbekommen. Da die schönen bunten Stoffe auch nicht gerade günstig sind, kann es sich trotzdem lohnen, gleich fertige Furoshiki zu kaufen.

Schon das Inhaltsverzeichnis ist hübsch gestaltet, da jedem Eintrag ein kleines Bild des fertig geknoteten Furoshiki nebenan gestellt ist. Die drei Knotenarten sind simpel und brauchen nicht erst erlernt zu werden. Alle 27 Anleitungen sind mit einem Schwierigkeitsgrad von einem bis drei "Knoten" versehen. Für erste Versuche und das gemeinsame Verpacken mit Kindern bieten sich daher die Modelle der einfachsten Stufe an. Wenn dies sicher klappt, die erste "Rohrpost" oder auch "Einfach schön" verpackt wurde, kann man sich an die nächste wagen. Sehr praktisch und nicht nur als Geschenkverpackung geeignet ist beispielsweise die "Büchertasche". Bleiben die Bücher an ihrem Platz und purzeln nicht aus der "Tasche", ist es Zeit für Stufe drei. Da wartet unter anderem die "Süße Versuchung", bei der ein einfacher rechteckiger Korb mit Stoff ausgeschlagen und einem Griff versehen wird – und das alles mit nur einem einzigen Tuch.

"Furoshiki. Kreative Geschenkverpackungen aus schönen Stoffen" ist ein süßes Büchlein mit schönen Beispielen wie Verpacken auch anders geht. Diese japanische Tradition zu übernehmen wäre ein weiterer Schritt auf dem richtigen Weg der Nachhaltigkeit. Zudem drücken Furoshiki Wertschätzung gegenüber dem Beschenkten aus, da sie immer etwas ganz besonders und kein Wegwerfartikel sind. Das Buch könnte etwas günstiger sein oder auch zusätzlich eine Anleitung zum Selbermachen von Furoshiki enthalten. Als erste Anregung ist es aber gut geeignet.