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 Bin ich nicht sexy?

Autoren: Ryuta Amazume
Illustratoren: Ryuta Amazume
Übersetzer: Josef Shanel, Matthias Wissnet
Verlag: Panini Comics

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Yusuke kann es nicht leiden, wenn er morgens aus dem Schlaf gerissen wird, um pünktlich zur Schule gehen zu können. Und schon gar nicht von der spärlich bekleideten Misao. Die nämlich weckt ihn jeden Morgen. Mal sitzt sie rittlings auf ihm, mal kitzelt sie ihn, mal massiert sie ihn und lässt auch empfindliche Zonen in der Nähe seiner Oberschenkel nicht aus. Doch er wird Misao einfach nicht los. Die Sandkastenfreundin ist in den Augen seiner Klassenkameraden schon lange ein geiler Feger, ihn jedoch nervt die extreme Nähe, die Misao sucht, immer heftiger.
Seltsam nur, dass er fast jede Nacht von ihr träumt. Und immer wird die schöne Misao von einem ihm fremden Mann auf das Härteste sexuell befriedigt. Und Yusuke kann nur zuschauen. Als ihm Misao eines Tages eröffnet, dass ihre Familie sie an einen Fremden verheiraten will und sie dem zugestimmt hat, regt sich Widerstand in Yusuke. Empfindet er vielleicht doch etwas für seine nervige Sandkastenfreundin?

Ryuta Amazume ist zur Zeit der Star der erotischen Comics. Seine Serien "Nana & Kaoruh" und "Puppy Lovers" sind in aller Munde und gelten als glänzend erzählt und noch besser gezeichnet.

Doch mit "Bin ich nicht sexy", einer nach eigenem Bekunden alten Idee in modernem Gewand – sprich, mit den Bildern, die er zurzeit wie kein Zweiter zeichnen kann – tut er sich und seinen Lesern keinen Gefallen.
Zwar haben die Bilder – leider alle in Schwarz-Weiß – die gewohnte, sehr hohe Qualität und lassen (Männer-)Herzen höher schlagen, doch ist die Story fade, langweilig und vorhersehbar. So tumb wie Yusuke, so offensichtlich verliebt wie Misao ist, macht es kaum Spaß, die Geschichte überhaupt zu lesen.
Für Pfeffer sorgen allein die Traumsequenzen Yusukes. Hier lässt Illustrator Ryuta Amazume nichts aus, bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit auf dem schmalen Grat zwischen Erotik und Pornographie und lässt den Leser kaum unbewegt (!).

Doch allein um bei jugendlichen männlichen Probanden Erregungszustände zu erzielen oder ältere Mitglieder dieser Zielgruppe zu unterhalten, gibt es bessere und niveauvollere Comics. Hier kann "Bin ich nicht sexy" nicht überzeugen – zu wenig Pfeffer, zu viel fader Einheitsbrei, serviert ohne Farbe und Pfiff.

Auch Ryuta Amazume gelingt nicht alles. Wer ihn in Hochform erleben will, sollte "Puppy Lovers" oder "Die Traumfrau" kaufen. Wer eine härtere Gangart wünscht, vielleicht "Nana & Karou – Black Label" – doch "Bin ich nicht sexy" gehört in die Tonne, leider!

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 19. November 2012 | ISBN: 9783862013982 | Preis: 7,95 Euro | 204 Seiten | Sprache: Deutsch

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