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 Virus & Co.


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spielregel
Strategie


Jeder Mensch wird mal krank, verbreitet lustig seine Bakterien oder Viren an die Mitmenschen und steckt diese entsprechend an. Ebenso jeder Mensch wurde schon von Ärzten behandelt, viele von Krankenpflegepersonal gepflegt, die meisten mit Medikamenten kuriert. Und all das macht man auch in diesem Spiel.

Der sehr kleine Karton beinhaltet sechzig Karten, 49 Tablettensteine in drei Farben und eine Spielregel.
Vor dem Spielbeginn werden die Karten nach ihrer Bedeutung auseinander sortiert: 38 Karten sind Virenkarten, zwanzig so genannte Risikokarten, außerdem verfügt das Spiel über eine Apothekerkarte und einen Überweisungsschein.
Die Virenkarten werden in zwei Stapeln auf den Tisch gelegt, wobei jeweils die obere Karte offen ausliegt. Die Apothekerkarte, die die Tablettenwerte nach Farben zeigt, kommt ebenfalls in die Mitte.
Die Risikokarten werden vollständig an die Spieler verteilt, wobei bei drei oder sechs Spielern allerdings zwei Karten übrig bleiben, die sogleich zurück in den Spielkarton wandern.
Zu guter Letzt erhalten jeder Spieler und die Apotheke noch Tabletten: drei blaue im Wert von je einem Punkt, zwei gelbe im Wert von je zwei Punkten und zwei rote im Wert von drei Punkten.
Der Überweisungsschein geht an den Spieler, der zuletzt Schnupfen hatte und somit das Spiel beginnen darf - und dann kann es auch schon losgehen.

Ist man an der Reihe, hat man insgesamt drei Möglichkeiten:
Man kann eine Karte des Virenstapels nehmen, womit man sich entweder infiziert oder durch eine Spritzenkarte behandeln kann.
Man kann eine Karte des Virenstapels in Umlauf bringen, also an einen anderen Mitspieler weitergeben.
Hat man mindestens vier Krankheitspunkte, kann man auch eine seiner Risikokarten auswählen und verdeckt an einen Spieler ausgeben.

Nimmt man einen Virus auf, erkrankt man in Höhe des auf der Karte angegebenen Wertes zwischen eins und sechs. Zugleich bekommt man allerdings auch die auf der Karte angegebenen Tabletten, die dem Krankheitswert stets entsprechen. Dumm nur, wenn das Kontingent der Apotheke an den entsprechenden Tabletten erschöpft ist, denn in diesem Fall bekommt man keine Tablette der jeweiligen Farbe. Umtauschen ist ausgeschlossen.
Bringt man einen Virus oder eine Risikokarte in Umlauf, so entscheidet der Spieler, der das Angebot erhält, ob er diese annimmt oder nicht. Entscheidet er sich dagegen, muss er eine bestimmte Anzahl Tabletten an einen Mitspieler oder die Apotheke zahlen, darf Virus oder Risikokarte dann aber weitergeben. Doch auch der nächste Spieler hat dieselbe Option, nur der Tablettenpreis wird immer höher, umso häufiger die Karte abgelehnt wird.
Hinter den Risikokarten können sich positive Aspekte verbergen, negative wie Plagen oder lustige wie die Karte, fortan nur noch als "Herr Doktor" und mit "Sie" angesprochen werden zu dürfen. Verstößt ein Mitspieler dagegen, sind Tablettenzahlungen zur Strafe fällig.
Strafe zahlen muss auch, wer vergisst, zu Beginn seines Zuges den Überweisungsschein an sich zu nehmen.

Eine Spielrunde ist beendet, wenn ein Spieler auf der Intensivstation landet, also drei Spritzen ausliegen hat, oder jemand über mehr als zwölf Krankheitspunkte verfügt. Beides führt zu Strafpunkten des Spielers.
Die Punktewertung verläuft so, dass die Krankheitspunkte gezählt werden, wobei ausliegende Spritzen die Punkte senken. Eine Spritze halbiert den Viruswert, eine zweite setzt den Virus außer Gefecht. Dagegen werden die Werte der Tabletten gerechnet und zum Schluss kommen Boni oder Mali aus Risikokarten hinzu. Diese Punkte, die rasch im negativen Bereich liegen, werden dann für alle Spieler notiert.
Wer nach drei Partien die wenigsten Punkte erringen konnte, hat das Spiel verloren.

Optische Gestaltung wie auch Spielregel sind denkbar simpel.
Der Karton ist sehr klein und beherbergt die wenigen benötigten Karten und Steine. Er eignet sich hervorragend zum Mitnehmen zu geselligen Runden. Die Holztabletten sind schlicht eingefärbt, aber praktikabel, die optische Gestaltung von Karten und Spielregel ist simpel und im Comicstil.
Wie zuvor kurz dargelegt, gibt es im Spiel immer nur drei Variationen, ob nun Zugmöglichkeiten oder Tablettenfarben und -werte, aufgepeppt nur durch diverse Sonderkarten, von denen das Spiel jedoch nicht allzu viele aufweist.
Die Spielregel ist im lustig-kindlichen Stil verfasst und weist einige Beispiele zur Verdeutlichung auf, wodurch in Hinsicht auf das Verständnis auch nichts mehr schief gehen sollte.

Trotz der simplen Idee und Aufmachung handelt es sich jedoch um ein sehr schnelles, kurzweiliges und witziges Spiel, das viel zur guten Laune innerhalb einer Spielrunde beizutragen hat.
Klamauk ist jedoch nicht das einzig Zählende, denn wer nicht aufpasst, wird rasch viele Tabletten los, wer zu risikofreudig spielt, halst sich Plagen auf und zu guter Letzt ist auch taktisches Vermögen gefragt.
Natürlich spielt eine große Portion Glück mit, doch behält man die ausliegenden Viren und Tabletten der Mitspieler im Auge, lässt sich durchaus einiges ein wenig zu eigenen Gunsten manipulieren.

Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Spiel für drei bis sechs Spieler, wobei der Spaßfaktor wie auch die Komplexität mit der Anzahl der Mitspieler steigt. Die angegebenen sechzig Minuten erreicht es allerdings selten. Dieses Spiel zeigt, dass man auch mit einfachen Mitteln, einfachen Ideen und zu einem sehr günstigen Preis Spiele entwickeln kann, die Spaß machen.

Tanja Elskamp



Kartenspiel | Erschienen: 01. August 2005 | FSK: 10 | ISBN: B0002HY37C | Preis: 9,95 Euro

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