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 Benni Bärenstark, Band 13: John-John

Serie: Benni Bärenstark, Band 13
Autoren: Thierry Culliford, Frédéric Jannin
Illustratoren: Pascal Garray
Übersetzer: Max Murmel
Verlag: Toonfish Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Endlich Ferien. Der kleine Benni fährt mit seinem Onkel Hubert in den Skiurlaub. Während der als Leibwächter für den Sohn eines berühmten Hollywoodstars fungiert, soll Benni sich im Schnee tummeln. Daraus wird natürlich nichts, denn Hubert ist zwar erfolgreich im Abwehren zahlloser Paparazzi, doch allein Benni kann es mit Entführern aufnehmen. Schließlich ist der kleine Benni zwar lieb, nett und freundlich, verfügt aber über gewaltige Superkräfte, die es ihm ermöglichen, selbst Hubschrauber mit einer Hand abzuschleppen.
Dumm nur, dass ihm in den brenzlichsten Situationen meist ein Schnupfen dazwischenkommt. Und dieser sorgt regelmäßig dafür, dass Benni mit Grips und nicht mit Muskeln gegen Verbrecher antreten muss – diesmal sogar mit Verstärkung. Denn John-John, der Sohn des Agentendarstellers Jack Brown erweist sich als ausgesprochen clever und zupackend.

Nach dem ersten Band – noch aus der Feder des durch die Schlümpfe zu Weltruhm gekommenen Peyo – legt toonfish nun den einzigen Band in deutscher Sprache auf, der es nicht geschafft hat, beim Carlsen-Verlag, der sich der Reihe zwischen 1980 und 2004 annahm, veröffentlicht zu werden.
Und die Texter Frédéric Jannin und Thierry Culliford (Sohn des 1992 verstorbenen Peyo) modernisieren zwar ein wenig das Setting, lassen aber ansonsten einen Benni Bärenstark auftreten, der sich seit 1960 nicht verändert hat. Auch Illustrator Pascal Garray zeichnet exakt nach den Vorgaben der ersten beiden Alben Peyos, der Bände drei bis sechs von Walthéry und des siebten Albums, das von Blesteau gestaltet wurde.

Bleibt die Frage, ob eine fünfzig Jahre alte Idee auch heute noch beim Publikum ankommt. Fans werden dies vehement bejahen, zumal der dreizehnte Band in Deutschland erst 2013 beim toonfish-Verlag Premiere feiern darf. Doch wer Splitter-Comics goutiert, in denen Computeranimationen grandiose Actionszenen ermöglichen, in denen Drachen, Raumschiffe, Detektive und Feen fotorealistisch den Atem rauben, wird zunächst schlucken. Bunte Farbflächen, fast ohne Abstufungen, detailarme Bilder fast lebloser Landschaften, die alles andere als echt wirken, ein Abenteuer, das ebenso vorhersehbar wie größtenteils unspannend daherkommt und ein Charakter, der eben in allen seien Abenteuern im Prinzip immer dasselbe macht – inklusive des unvermeidlichen Schnupfens – machen es nicht eben leicht, dennoch warm zu werden mit Benoît Brisefer in seinem dreizehnten Abenteuer.

Und doch, wer die Schlümpfe liebt, den einfachen Comicstil der sechziger und siebziger Jahre mag und dem Computer als wichtigstes Werkzeug bei der Gestaltung und Kolorierung moderner Comics eher misstraut, wird in John-John etwas finden, das es so kaum noch gibt: Eine einfache, herzliche, unaufgeregte Geschichte, die vor allem unterhalten will. Und zwar nicht mit Action und Brimborium, sondern mit Ideen, Charme und vor allem anderen mit Humor.


Wer sich davon überzeugen will, sollte hier einen Blick riskieren und die ausführliche Leseprobe durchblättern.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 1. Februar 2013 | ISBN: 9783868699449 | Originaltitel: John-John | Preis: 12,95 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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