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 Blutwurstblues

Der große Roman mit dem Team von "Der letzte Bulle"


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Eine Taube auf dem Grill ist schon etwas Besonderes. Das jedenfalls behaupten Liebhaber von Gaumenfreunden, die eine derartige Köstlichkeit in freier Natur zu schätzen wissen. Anders hingegen verhält es sich bei dem raubeinigen Werner Schmigalle, der ein gut gewürztes Kotelett jeder noch so perfekt zubereiteten Geflügelvariation vorzieht. Deshalb ist der Freund saftigen Fleisches zu Recht entsetzt, als anstelle seines geliebten Rippenstückchens ein Täubchen vom Himmel fällt und den vorgewärmten Platz auf dem Grill für sich einnimmt. Von Wut getrieben, schnappt er sich das ungerupfte Tier und begibt sich schnurstracks zum Garten der Familie Albrecht, wo ein Taubenschlag Böses vermuten lässt. Zu Recht, wie er kurz darauf feststellen muss. Denn anstatt seinem Ärger freien Lauf zu lassen, findet er den Enkelsohn des Besitzers, erschlagen auf dem Boden vor.

Ein Toter im Garten, ein Kiesweg, der viel zu eng für einen Opel Diplomat ist und ein Gartenzwerg, der nicht weiß, wann er lieber weichen sollte. In seinem ersten Hörbuchfall wird der letzte Bulle Mick Brisgau mit einer vollen Ladung Gartenidylle konfrontiert, während er mit seinem Partner Andreas den Mörder eines Taubenzüchters ausfindig machen soll. Dass diese Ermittlungen wesentlich komplizierter sind, als zunächst gedacht, wird schnell klar. Denn spätestens als Mick Brisgau von einem chinesischen Diplomaten vermöbelt wird, Andreas Job in Gefahr gerät und Uschi sauer auf ihren Untermieter ist, muss der knallharte Bulle sehen, wie er die Kurve kriegt.

"Blutwurstblues" ist ein gelungener Fall des beliebten Ermittlerduos aus Essen, das viele Hörer bereits in der gleichnamigen TV-Serie kennenlernen durften. Und genau wie auf dem Bildschirm überzeugen die ungleichen Partner mit viel Humor, coolen Sprüchen und jeder Menge Verstrickungen der besonderen Art. So ist es nicht nur Mick, der sich mit einem Diplomaten anlegt, auch Andreas lässt es sich nicht nehmen, den Immunität genießenden Botschaftsmitarbeiter kurzerhand mit einer Waffe zu bedrohen. Kompetenzüberschreitungen, die weitreichende Kreise ziehen und mit gewohnter Spritzigkeit und einem Sinn für humorvolle Szenen von keinem Geringeren als Stefan Scheich erdacht und zu Papier gebracht wurden. Als Drehbuchautor der beliebten Krimiserie kennt er sich bestens mit dem Innenleben des Macho-Bullen aus und weiß vor allem dessen Schwächen für amüsante und gleichzeitig spannende Unterhaltung zu nutzen.

Als Sprecher für den unterhaltsamen Regionalkrimi fungiert der Schauspieler Peter Jordan, der durch seine Rollen in verschiedenen TV-Krimiserien und Tatorten ausreichend Erfahrung in diesem Genre sammeln konnte. Mit einer angenehmen Lesestimme ausgestattet, gelingt es ihm, die einzelnen Figuren voneinander abzugrenzen und dem nicht immer ernst zu nehmenden Geschehen Leben einzuhauchen. Lediglich eingefleischte Fans von Henning Baum, der in der Fernsehserie den unbelehrbaren Mick Brisgau spielt, werden dessen unverwechselbare Stimme und seinen ruppigen Charme vermissen.

Fazit:
"Blutwurstblues" ist eine wunderbare Ergänzung zur TV-Krimiserie "Der letzte Bulle" und versteht es, genau wie sein Pendant, mit knackigen Dialogen, authentischen Figuren und amüsanten Szenen zu überzeugen. Ein heiteres und spannendes Hörkino vor allem für Krimifans.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



CD | CD-Anzahl: 5 | Erschienen: 15. Februar 2013 | ISBN: 978-3899035841 | Laufzeit: 323 Minuten | Originaltitel: Blutwurstblues | Preis: 19,99 Euro | Sprache: Deutsch

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