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 Ann-Kathrin-Klaasen-Reihe, Band 7: Ostfriesenmoor


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Als der Journalist Holger Bloom im Uplengener Moor ein brütendes Graukranichpärchen entdeckt, ist er begeistert. Ohne zu zögern, macht er sich daran, den seltenen Anblick für immer festzuhalten. Doch anstatt ein perfektes Foto vom Nest zu schießen, wird er Zeuge eines grausamen Spiels. Denn bei dem Versuch, einen Ast aus dem Wasser zu ziehen, legt einer der Kraniche einen menschlichen Arm frei, der sich in dem verzweigten Gestrüpp verfangen hat. Grund genug für Holger Bloom, seine Beobachtungen zu beenden und mitsamt den unschönen Fotos zur Polizei zu gehen.

Tage später, die im Moor gefundene und fachmännisch präparierte Kinderleiche ist immer noch in aller Munde, geschieht ein weiteres Verbrechen. In Norddeich wird ein 4 Monate altes Baby aus einem Zwillingskinderwagen entführt, während dessen pubertierende Schwester mit einem Jungen beschäftigt ist. Ein Schock für die Familie, die in der idyllischen Gegend einen erholsamen Urlaub verbringen wollte und ein weiterer Fall für Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, welche schon bald einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen vermutet. Schließlich sind die Opfer in beiden Fällen Zwillinge, die auf mysteriöse Weise verschwunden sind.

In "Ostfriesenmoor" ermittelt Ann Kathrin Klassen bereits zum siebenten Mal mit großem Einsatz und das, obwohl ihr private Probleme ordentlich zu schaffen machen. Denn ausgerechnet, als eine ungewöhnlich hergerichtete Kinderleiche im naheliegenden Moor gefunden wird, kämpft ihre Mutter mit den Folgen eines Schlaganfalls. Eine prekäre Situation, bei der ihr Klaus Weller tatkräftig zur Seite steht und damit ihre Beziehung auf eine völlig neue Stufe stellt. Aber sie ist nicht die Einzige im Team, deren Privatleben im Fokus des Geschehens steht. Auch Rupperts Liebesbeziehung zu einer gut gebauten Putzfrau bleibt den Kollegen nicht verborgen und sorgt neben ausreichend Gesprächsstoff, auch noch für eine ungeahnte Wendung bei der Klärung des Falls.

Authentisch konstruiert, basierend auf einem ungewöhnlichen Fall und mit ausreichend Lokalkolorit versehen, versteht es Klaus-Peter Wolf gut zu unterhalten. Dabei sind es nicht die eingebauten Wendungen und kriminellen Details, die an das Geschehen fesseln, sondern eher die in ihm agierenden Menschen, deren verschiedenartigen Probleme eine ungeahnte Vielfalt abdecken. So trifft der Hörer auf einen rachsüchtigen Vater, lernt eine nach Liebe suchende Jugendliche kennen, muss sich mit dem machohaften Gehabe eines Polizisten auseinandersetzen oder stolpert über eine vom Leben gebeutelte Mörderin. Figuren, die von Klaus-Peter Wolf mit dem nötigen Ausdruck verkörpert werden. Denn der Autor selbst ist es, der seinen zwar zeitweilig etwas spannungsarmen, dennoch aber gut funktionierenden Kriminalroman zu Gehör bringt.

Fazit:
"Ostfriesenmoor" ist ein Regionalkrimi, der von seinen gut gezeichneten Figuren, glaubwürdigen Dialogen und regionalen Bezügen lebt und neben einem interessanten Fall, auch den ostfriesischen Humor nicht vermissen lässt.

Eine Hörprobe und ein Video zu "Ostfriesenmoor" gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



CD | CD-Anzahl: 4 | Erschienen: 21. Februar 2013 | ISBN: 978-3596190423 | Laufzeit: 339 Minuten | Originaltitel: Ostfriesenmoor | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch

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