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 Spurensuche heute: Berlin unter Hitler

1933 bis 1945


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Die Stadt Berlin blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Mit der Reihe "Spurensuche heute" versucht der Jaron Verlag die geschichtsträchtigen Orte Berlins in einer Art historischem Reiseführer vorzustellen.

In dem vorliegenden Band widmet sich der Autor Arnt Cobbers dem Zeitraum 1933 bis 1945, in welchem Berlin ganz im Zeichen der nationalsozialistischen Herrschaft stand. Gegliedert wird dieser in acht Touren, die jeweils einen bestimmten Bereich der Stadt umfassen.
Ausgangspunkt der Reise durch das nationalsozialistische Berlin bildet die Wilhelmstraße – der Ort, an dem das Machtzentrum der Nationalsozialisten lag. Anschließend führt eine weitere Tour durch das Gebiet rund um den Tiergarten. Dort befand sich unter anderem die Krolloper, in welcher das Parlament nach der Machtergreifung ohne jeglichen Einfluss tagte. Die dritte Tour liegt im Bereich östlich der Wilhelmstraße, in dem beispielsweise das Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung zu sehen ist. Weiter geht es dann in den Westen Berlins. Hier befindet sich mit dem Reichssportfeld eine Stätte, die maßgeblich zur Inszenierung der Olympischen Spiele von 1936 beitrug. Anschließend führt Arnt Cobbers den Leser in den Südwesten, der mit den Kaiser-Wilhelm-Instituten jenen Ort beherbergt, in dem die wissenschaftlichen Grundlagen der NS-Rassenlehre formuliert wurden. Im Süden fand hingegen im heute abgerissenen Sportpalast die bekannte Rede von Joseph Goebbels statt, in der er den "totalen Krieg" propagierte. Die letzten beiden Touren konzentrieren sich hingegen auf den Osten und Norden, die unter anderem durch Zwangsarbeits- beziehungsweise Konzentrationslager geprägt waren.

Ergänzt wird der Band schließlich durch ein Register der Stätten der NS-Herrschaft sowie durch eine aufklappbare Karte, in welcher die Stätten des inneren Stadtbereichs eingezeichnet sind.

Das handliche Buch bietet für geschichtsinteressierte Berlinbesucher einen schnellen Überblick der relevanten Orte und Bauten für den Zeitraum von 1933 bis 1945. Gerade durch die Kürze der Beiträge zu den unterschiedlichen Orten ist der Band ideal, um sich vor Ort zu informieren. Die auf dem Rückumschlag befindliche Karte bietet zudem einen guten Überblick zu den Stätten im inneren Stadtbereich. Schade ist lediglich, dass die Ziffern, mit denen diese in der Karte gekennzeichnet wurden, nicht bei den einzelnen Beschreibungen im Innenteil des Bandes aufgegriffen wurden, um hier eine schnellere Orientierung zu gewährleisten.
Die einzelnen Informationen sind dagegen präzise recherchiert und der Leser findet immer wieder interessante Details. Gelungen ist vor allem, dass der Autor ein ums andere Mal eine Brücke zur Gegenwart schlägt, indem er beispielsweise auf die heutige Nutzung eingeht. Besonders ertragreich wird dies, wenn Arnt Cobbers auf unscheinbarere Erinnerungszeichen wie Gedenktafeln oder -steine hinweist.
Durch die zahlreichen historischen Fotografien wird weiterhin gewährleistet, dass Orte, welche nicht mehr in ihrer Urgestalt zu besichtigen sind, für den Besucher vorstellbar werden.

Fazit: Ein handlicher Reiseführer, der geschichtsinteressierten Berlin-Besuchern kurz und prägnant die wichtigsten Informationen zu den bedeutendsten Stätten des nationalsozialistischen Berlins liefert.

Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der Webseite des Verlags.

Matthias Jakob Schmid



Taschenbuch | Erschienen: 1. März 2013 | ISBN: 978-3897737112 | Preis: 12,95 Euro | 112 Seiten | Sprache: Deutsch

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