Gesamt |
|
Anspruch | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Nach einer erfolglosen Leichensuche in einem weitläufigen Waldgebiet kehrt David Hunter, der forensische Anthropologe, in seine Wohnung zurück. Die Wohnung, in der er damals verlassen und niedergestochen wurde. Am nächsten Morgen, auf dem Weg zu einem Treffen, kommt David nicht weit, denn vor seiner Tür wurde eine Tasche abgestellt, aus der ihm ein bekannter Geruch entgegenschlägt: Verwesung. Nachdem er einen Blick riskiert und sich so vergewissert hat, dass sich darin wirklich sterbliche Überreste befinden, zieht er die Polizei hinzu, die jedoch genauso ratlos wie er selbst ist. Wer legt ihm ein abgesägtes Bein vor die Tür und wessen Bein ist dies? Die Suche nach den Antworten beginnt ...
Solange Simon Beckett noch am neuen Band ("Stone Bruises") um den cleveren, aber nicht vom Glück verfolgten David Hunter, der wahrscheinlich Anfang 2014 erscheint, arbeitet, muss David sich in einem Kurzfall "Katz und Maus" beweisen. Die vorliegende Geschichte erscheint nur als E-Book und ungekürzte Lesung, mit einer Stunde Laufzeit (MP3), und hat ihre Tücken. Zum einen ist der Fall inhaltlich ziemlich schwach, wie bereits die Kurzgeschichte
"Tödliche Gaben" - in der gleichnamigen Anthologie kommt kaum Spannung, geschweige denn das Flair eines typischen Hunter-Falls auf. Die Story um die vor der Tür abgelegte Gliedmaße ist nicht so packend wie ein ganzer Roman, da sich die Atmosphäre in der kurzen Geschichte kaum entwickeln kann. Hier und da werden dem Leser kleine Häppchen vorgeworfen, in denen es um seine gescheiterten Beziehungen und natürlich den Angriff auf ihn geht. Seine Arbeit erledigt er nach wie vor gerne, aber nicht alle Fälle sind von Erfolg gekrönt. So weit, so gut, doch da wäre noch das Problem mit den verwesenden Überresten vor seiner Wohnungstür. Zum anderen - David löst natürlich auch diesen Fall - sind die Zusammenhänge recht holprig verknüpft. Zufall trifft auf Zufall und endet in einem Geständnis und das alles auf wenigen Seiten.
Schön und interessant ausgearbeitet sind die Dinge, die die Hunter-Reihe so beliebt machen. Der Tod und seine Zeichen, in Form von Verwesung, Rillen am Knochen, Fliegen, Larven und anderem Getier, sind in gewohnter Manier ansprechend verarbeitet und stellen den Protagonisten, wie den Leser, vorerst vor ein Rätsel, welches sich dann nach und nach in ein sinnvolles Bild verwandelt.
Kurzum: "Katz und Maus" ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und eignet sich für zwischendurch, um sich ein wenig an Dr. David Hunter zu erinnern, bis er den Leser an einem neuen, großen Fall teilhaben lässt - hoffentlich bald.
Eine
Leseprobe gibt es auf der Verlagswebseite.