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 Kalt geht der Wind

Inka Luhmann ermittelt im Sauerland


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Auf dem stattlichen Anwesen des Holzbarons vom Hennesee wird eine weibliche Leiche gefunden, deren Augen, Ohren und Mund mit groben Stichen zugenäht wurden. Ein verstörender Fund, der nicht nur Kommissarin Inka Luhmann an einem Sonnabend Vormittag aus dem Schoß ihrer Familie reißt, sondern auch ihre Kollegen an ein arbeitsreiches Wochenende denken lässt. Denn wie eine alte Kriminalistenregel besagt, sind die ersten 48 Stunden einer Mordermittlung, die wichtigsten, und genau diese möchte, die ehrgeizige und neu im Dienst befindliche Dezernatsleiterin der Abteilung für Kapitalverbrechen erfolgreich nutzen. Doch wie das Leben so spielt, sind diese noch nicht einmal verstrichen, als eine zweite Leiche am Hennesee liegt. Diesmal allerdings wurden die Sinnesorgane des Toten mit einem Kreuzstichmuster zugenäht. Eine spektakuläre Mordserie, die Inka Luhmann und ihr Team lange Zeit im Dunkeln tappen lässt, ihnen dann aber im dramatischen Finale doch noch einen gewissen Erfolg beschert.

"Kalt geht der Wind" ist der erste Fall der Dortmunder Kommissarin Inka Luhmann, die ihrem Mann Hendrik zuliebe in dessen Heimatstadt Brilon gezogen ist. Ein Entgegenkommen, das der ebenfalls als Kommissar tätige Hüne mit einem Arrangement als Hausmann würdigt. Und so geht die Mutter zweier kleiner Kinder tagsüber auf Verbrecherjagd, während ihr Ehemann die Familie versorgt. Doch ganz so einfach, wie es sich anhört, ist es dann doch nicht. Denn während ein unbekannter Mörder gnadenlos seinen Rachegelüsten nachgeht, häufen sich vielfältige Probleme. Angefangen mit Inkas Kollegen Pfeil, der eigentlich die Stelle des Dezernatsleiters bekleiden wollte, über einen hinterlistig agierenden Reporter bis hin zu einem verbrecherischen Freund haben die Autoren einige Stolpersteine für die Komissaren-Familie eingebaut, deren Bewältigung sie immer sympathischer werden lassen.

Gelesen wird der unterhaltsame Kriminalroman von der Schauspielerin Meike Droste, die eine harte Stimme besitzt und betont sachlich liest. Eine Interpretation, die einige Zeit braucht, um sich mit ihr anfreunden zu können. Doch ist der Hörer erst einmal im Geschehen gefangen, weiß er auch die Vorzüge der sachlichen Darstellung zu schätzen. Dabei, und das kommt dem Hörbuch gleichfalls zugute, versteht es Meike Droste die Figuren klar voneinander abzugrenzen und deren Stimmungen nachvollziehbar zu vermitteln. So verleiht sie Inka Luhmann einen resoluten Ausdruck, während sie ihren Ehemann Hendrik wesentlich milder und duldsamer klingen lässt. Und dann gibt es da noch die Szenen, in denen die Mörderin agiert und die völlig emotionslos, wie aus der Sicht eines stillen Beobachter geschildert werden.

Fazit:
Mit "Kalt geht der Wind" haben die Autoren Oliver Welter und Michael Gantenberg einen spannenden Regionalkrimi geschrieben, der von seinen glaubwürdig geschilderten Figuren, einer ungewöhnlichen Mordserie und dem gut erdachten Ermittlungsmarathon profitiert. Ein Krimi-Debüt, dem hoffentlich weitere Fälle mit der toughen Kommissarin folgen werden.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Download | Erschienen: 16. Mai 2013 | ISBN: 978-3864840388 | Laufzeit: 430 Minuten | Originaltitel: Kalt geht der Wind | Preis: 19,99 Euro | Sprache: Deutsch

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