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 TKKG, Folge 184: Die ewige Finsternis


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
TKKG verbringen den Abend im Kino, doch anstatt einen unterhaltsamen Film zu genießen, werden die vier Freunde Zeugen eines Stromausfalls. Überall in der Millionenstadt sind die Lichter aus. Während sich TKKG auf den Heimweg machen, läuft Klößchen auf der Straße fast gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug, welches ohne Licht fährt. Als die Vier am nächsten Morgen bei Kommissar Glockner Anzeige gegen unbekannt erstatten wollen, erfahren sie, dass einige Gangster den Stromausfall genutzt haben, um im Schutze der Dunkelheit einige Geschäfte auszurauben. TKKG beginnen mit der Suche nach dem nächtlichen Fahrer und statten ihrem alten Bekannten Leopold Odenhafer einen Besuch ab, denn vielleicht sind auch seine wertvollen Schmuckstücke in Gefahr?

Nach dem Ableben von TKKG-Autor Stefan Wolf vor einigen Jahren haben die Autoren einiges gewagt, verändert und auch verbessert, insbesondere die Handlung wurde mehr und mehr modernisiert und die stereotypischen Vorurteile zurückgeschraubt. So ist "Die ewige Finsternis" ein gutes Beispiel für diese neue inhaltliche Ausrichtung und besitzt durchaus den Charme älterer Folgen, aber auch deren Problematik: eine gute Idee und eine schwächelnde Umsetzung. Der Einstieg im Kino ist typisch TKKG-like: mit einem verdrehten Regisseursnamen der für die Folge, genau wie der Titel - hier ist nichts ewig -, keinerlei Auswirkung hat. Topaktuell (wir haben Herbst 2013), wurde dafür das Ende des Maya-Kalenders (Dezember 2012) eingebaut. Hinzukommt auch noch die Atomenergie und ach ja, fast vergessen, natürlich die Gangster, um die es eigentlich geht.

Diese losen Assoziationen von Stromausfall, Dunkelheit, Atomenergie und Weltuntergang passen zwar thematisch irgendwie zueinander, sind aber nur lieblos miteinander verknüpft. Nach der Belehrung, dass Atomstrom nicht so ungefährlich ist, wie es manchmal erzählt wird, ist dieser Punkt auch abgeschlossen. Ermittlungen in diese Richtung werden erst gar nicht gestartet und bis auf ein wenig Kreischen in der Dunkelheit bleibt auch vom Weltuntergang nichts übrig. Einige weitere Ungereimtheiten haben sich ebenfalls in die Folge eingeschlichen. Wurde Klößchen nun angefahren oder konnte er ausweichen? Wo kommt dann die Fahrerflucht her? Schön ist hingegen der Griff zurück auf den alten Bekannten Leopold Odenhafer, der TKKG bereits aus dem Fall "Der Mörder aus einer anderen Zeit" bekannt ist. Sein noch nicht ausgeraubtes Geschäft bietet den Einstieg in die Jagd nach den Ganoven.

Eine Stunde Spielzeit hat die CD, und während dieser wird einiges geboten. Zwar auch viele merkwürdige Ansätze, wie das Zerschießen einer Lampe mit Gabys Haargummi oder einen nächtlichen Ausflug von Gaby(!), die sich aus ihrem Elternhaus schleicht, aber eben auch charaktertreue Protagonisten und eine gar nicht so absurde Auflösung. Die Idee hinter der Finsternis ist überzeugend, der Weg dahin zwar etwas holprig, aber die Folge unterhält und darauf kommt es an. Tim hält sich etwas mehr zurück, Klößchen futtert und sorgt für Gags, Karl versorgt den (jungen) Hörer mit Wissen und Gaby, ja, Gaby hat einen wichtigen Papi.

Neben dem souveränen Auftritt von Wolfgang Dreager als Kommissar Glockner ist es schön, das Rüdiger Schulzki - heute wie damals - die Rolle von Herrn Odenhafter übernommen hat und ihm eine sympathische Stimme verleiht. TKKG werden gewohnt gesprochen und auch die Soundeffekte und Übergangsmelodien sind ordentlich eingearbeitet.

Kurzum: "Die ewige Finsternis" wird der Millionenstadt erspart und dem Hörer über weite Strecken eine unterhaltsame Story präsentiert. Allerdings haben sich einige Lücken in die Handlung eingeschlichen und letztendlich bleibt bei all den Ansätzen wenig übrig.

Eine Hörprobe gibt es auf der Webseite von Europa.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 27. September 2013 | Laufzeit: 60 Minuten | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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