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 Kriegerherzen

Produzenten: Lars Gatting
Regisseure: Rainer Fränzen
Verlag: LaGARAFA Productions

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Zwischen den Menschen und den Orks herrscht seit Jahren Krieg. Immer wieder kommt es an der Grenze von Vallconnan zu den Orklanden zu Kämpfen. Endlich haben es die Ritter Vallconnans geschafft, die Orks zurückzudrängen. Doch dann sorgt die Entführung von Evelyn und Sir Vincent für weitere Unruhe. Die junge Maid Evelyn ist das Mündel von Murdock. Der Ordensritter Murdock bricht mit den Ritter Sir Lear auf, um Evelyn und Sir Vincent zu retten. Dafür müssen sie tief in die Orklande eindringen, was sehr gefährlich ist. Doch hinter den Orks stehen die Gijak Shatraug, Blutmagier, welche versuchen, durch ein Ritual unendlich viel Macht zu erlangen. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht.
Und der Tag weicht der Dunkelheit ...

Der Inhalt klingt ganz nach einem Fantasyfilm, wie man ihn schon zigmal gesehen hat. Doch damit hören auch schon die Gemeinsamkeiten mit anderen Filmen aus dem Genre auf.
"Kriegerherzen" ist eine Besonderheit. Mit viel Engagement, Freude, Improvisationsgabe und vor allem keinem Geld, erschuf der Regisseur Rainer Zipp Fränzen einen zweistündigen Film.
Das Projekt dauerte insgesamt vier Jahre mit allen Arbeiten wie Dreh und Nachbearbeitung.
Die Geschichte erlebt vor allem durch die Charaktere sehr viel Aufwind. Sowohl auf der "guten", als auch auf der "bösen" Seite sind die Interaktionen untereinander sehr hoch.
Innerhalb der Ritterschaft kommt es zu Streitigkeiten, welche Ideale nun die wichtigsten seien. Dabei stößt vor allem der Ordenskrieger Murdock auf harte Kritik, da er ziemlich kaltherzig scheint. Man merkt deutlich, dass er einfach zuviel Kriegserfahrung hat, um noch träumen zu können, von einem strahlenden, kindlich-naiven Rittertum, das die Schwachen schützt und dem König dient. Er ist eher derjenige, der weiß, dass der Schutz der Schwachen zwangsläufig einen Preis einfordert. Dies sehen natürlich nicht alle so.
Die Differenzen innerhalb der Gruppen sind gut dargestellt und nachvollziehbar. Obwohl einiges anfangs im Dunkeln liegt, ist dem Zuschauer am Ende klar, um was es ging. Es wird versucht, eine Spannung aufrecht zu erhalten und noch zu steigern.
Aber auch die kleinen Nebensächlichkeiten sind schön anzusehen. So können Blicke oder Kommentare dazu führen, das eine gewisse situationsabhängige Komik vorkommt.
Die Bildqualität der DVD ist durchweg gut. Ab und zu kommt es vielleicht mal zu ruckweisen Bildabläufen, kurzen Sprüngen, die aber nicht sonderlich stören. Ab und an wurden auch mal Filter beim Drehen benutzt, damit eine düstere Stimmung besser verdeutlicht wird. Großartige Luftaufnahmen kommen nicht vor, doch das stört beim Ansehen des Filmes nicht im geringsten.
Obwohl es an manchen Stellen so anhört, als sei das Mikrophon weggerutscht und die Stimme dadurch leiser werden, ist die Tonqualität als gut zu werten. Die Musik passt sehr gut zu den Situationen. Mal treibend und peitschend für einen Kampf, mal ruhig und spannungsgeladen für Anschleichszenen. Die Filmmusik ist von Roland Kempen komponiert und von Bands wie "Faun" und "Minotaurus" wurden Stücke beigesteuert.
Dass sich die Leute sehr stark engagiert haben, sieht man vor allem auch bei den Drehorten. So wurde in einem Bergwerk und an, um und in mehreren Burgen und Schlössern gedreht. Die Kämpfe im Film sind auch sehenswert. Sie sind kurz gehalten, aber dafür gut choreographiert. Auch Theaterblut fließt in einem solchen Maße, dass es realistisch erscheint. In der Endschlacht kommen auch die zwölf Pferde auf einmal zum Einsatz, in einer schönen Reiterphalanx. Die vor der Burg versammelten zweihundert Orks beziehungsweise Komparsen sorgen auch für eine effektvolle, bedrohliche Stimmung.
Die meisten Spezialeffekte sind von den Filmemachern selbst gestaltet worden, da auch hierfür die benötigten finanziellen Mittel fehlten, doch sind ihnen diese gelungen.

Obwohl der Film von einem eher kleinem Stab gedreht und umgesetzt wurde und kein Geld zur Verfügung stand, hüllt sich die DVD in ein Gewand, das durchaus mit einem mit Millionen finanzierten Blockbuster zu vergleichen ist. Die beiden DVDs sind in einer sehr aufwendig gestalteten Doppelhülle verpackt, dazu kommen noch zwei Booklets.
Die erste DVD umfasst außer dem Hauptfilm noch die Audiokommentare von Regisseur und Produzent.
Auf der zweiten DVD sind circa 150 Minuten Bonusmaterial zu finden. Zweimal Making of, einmal der Dreh, das andere ist eines über die Nachproduktion, einmal "Behind-the-Scenes" mit "Outtakes", entfallende oder erweiterte Szenen, drei Trailer zu Kriegerherzen, die lange Version des Musikvideos zu dem Lied "Warriorhearts" von der Band "Minotaurus" und eine Bildergalerie.

Fazit:
Dieser Film ist ein Muss für alle Rollenspiel- und Fantasyfans. Sicherlich merkt man ihm an, dass er eine Amateurarbeit ist, doch das fördert nur die Stimmung, die dieser Film ausstrahlt. Ich ziehe respektvoll meinen Hut vor soviel Engagement, welches dafür gesorgt hat, dass dieses Projekt umgesetzt wurde.

DVD:
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Orkisch
Audiokommentar

Bonus DVD:
- Featurette
- Making OfÂ’s
- Behind the Scenes
- Entfallene oder erweiterte Szenen
- Trailer zu Kriegerherzen
- Musikvideo zu MinotaurusÂ’ "Warriorhearts"
- Animierte Infos zu den Drehorten

Dieser Film ist unter www.lagarafa-shop.de erhältlich.

Christoph Heibutzki



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