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 Kauderwelsch, Band 36: Quechua für Peru-Reisende Wort für Wort

Kauderwelsch Band 36


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Rimaykullayki! Ich begrüße dich. Reisende finden in Peru ein faszinierendes Land, das einige Überraschungen bereithält: atemberaubende Landschaften, versunkene Hochkulturen, ein durch eine wechselvolle Geschichte "gemischtes" Volk, wunderschönes Kunsthandwerk, ein eigener Musikstil und die Bewahrung der alten Inka-Sprache Quechua, die auch rund 450 Jahre nach der Vernichtung des Inkareiches durch die Truppen des Francisco Pizarro immer noch die Kraft hat, sich zu behaupten.

Wer echten Kontakt zu den Menschen in den Anden sucht, sollte sich daher nicht nur auf seine Englisch- oder Spanischkenntnisse verlassen; Kenntnisse in Quechua schaffen eine Verbindung zur Hochlandbevölkerung, die mit Spanisch nicht so ohne weiteres möglich wäre. Außerdem ist Quechua, von den Einheimischen "runasimi" (Menschenwort) genannt, das Tor zur alten Hochlandkultur der Andenländer, die bis 1532 im Inka-Reich ihre Blüte erreichte.

Da Quechua in vielen sprachlichen Varietäten existiert, musste sich der Autor Winfried Dunkel in seinem Sprachführer "Quechua für Peru-Reisende" aus der Kauderwelsch-Reihe vom Reise Know-How Verlag auf einen Dialekt beschränken und hat sich für "Quechua Ayacuchano" entschieden, da diese Varietät vergleichsweise leicht zu erlernen ist und in Peru allgemein gut verstanden wird.

Wie alle Bände der Kauderwelsch-Reihe verfolgt auch dieses Büchlein das Ziel, dem Leser in kurzer Zeit in die Fremdsprache einzuführen und ihn in die Lage zu versetzen im Reiseland die Menschen wirklich zu verstehen und mit ihnen zu sprechen. Damit das Sprachsystem gut nachvollziehbar ist, werden Beispielsätze doppelt ins Deutsche übertragen, zum einen Wort für Wort, zum anderen mit der Übersetzung ins Hochdeutsche. Die Grammatik ist so einfach wie möglich erklärt, ist in diesem Band aber umfangreicher als bei den meisten anderen Kauderwelsch-Sprachführern, weil Quechua ein hohes Maß an Detailkenntnissen und Hintergrundwissen erfordert.

Winfried Dunkel gelingt es, die so anders als das Deutsche aufgebaute Inka-Sprache verständlich zu erklären. Im Quechua sind alle Vokabeln nur "Wortstämme", die zur näheren Bestimmung noch zusätzliche "Wortteilchen", so genannte Suffixe, benötigen. Zum Beispiel wird die Mehrzahl eines Wortes, etwa "warmi" (Frau) durch das Pluralsuffix "-kuna" gebildet. "warmi-kuna" bedeutet infolgedessen "die Frauen".

Dunkel führt den Leser durch den Dschungel der vielen Suffixe, ohne ihn dabei zu ermüden. Im Gegenteil - seine Faszination für die Sprache steckt an. Der Leser entwickelt Interesse für Quechua, das über Jahrhunderte Ausdrucksmittel einer der bedeutendsten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte war und auch heute noch von vielen Menschen im Andengebiet gesprochen wird.

Für Peru-Reisende und Menschen, die sich für Sprachaufbau interessieren, ist dieser Kauderwelsch-Sprachführer eine empfehlenswerte Anschaffung. Bei aufmerksamer Lektüre kann der Leser dann auch guten Herzens sagen: "Arí runasimi rimaq kachkanim" ("Ja, ich bin Quechua-Sprecher").

Nikola Poitzmann



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2003 | ISBN: 3894160780 | Preis: 7,90 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch, Quechua, Spanisch

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