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Die beliebten Horrorhörspiele der Reihe "Larry Brent" aus dem Jahr 1983 hat Europa ab dem Jahr 2000 neu herausgebracht, so auch die zweite Folge der Reihe.
In Wien werden immer mehr Menschen tot aufgefunden. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie zwei Einstiche am Hals aufweisen und ihnen das Herz entrissen wurde.
David Gallun schickt Larry Brent nach Wien, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Zur gleichen Zeit befindet sich Larrys Freund und Kollege Iwan Kunaritschew in der ungarischen Stadt Jolischka, wo man fünfzig Jahre zuvor vergleichbare Ereignisse verzeichnete.
Larry Brent tappt lange Zeit im Dunkeln, findet aber einen Verbündeten in Dr. Kerski. Dessen Frau ist ebenfalls vom "Vampir-Virus" befallen und Dr. Kerski versucht nach Kräften, seine Frau mit Beruhigungsmitteln und Bluttransfusionen vor ihrem Schicksal zu bewahren und parallel den Verursacher dieses Übels zu finden.
Hintergrund dieser Folge ist nicht etwa der klassische Vampir-Mythos, sondern vielmehr ein Mann, der ein seltsames Erbe erhielt. 49 Vampirherzen muss der so genannte Marotsch alle fünfzig Jahre sammeln und sie an seine dämonische Schlange Lydia verfüttern, um dadurch das ewige Leben beziehungsweise eine jeweils fünfzigjährige Verlängerung zu erhalten.
Dieser Hintergrund, der doch selbst für Horrorfans eher abstrus erscheint, sorgt zusammen mit der hohen Anzahl Toter beziehungsweise Untoter für eine schlechte Wertung.
Zwar gibt es auch dieser Folge nette Szenen, wie etwa die mit dem Wiener Taxifahrer, der in entsprechendem Dialekt von seinen "Madeln" erzählt, doch dies reißt die hanebüchene Geschichte leider nicht aus dem Schlamassel.
Erzähler der Larry Brent-Folgen ist der 1998 verstorbene Günter König, Larry Brent wird von Rainer Schmitt gesprochen - auch Erzähler bei "Piraten der Meere" oder "Computer Kids" - und David Gallun von Rüdiger Schulzki (auch als Schredder bei "Teenage Mutant Hero Turtles"). Henry König als Iwan Kunaritschew - auch als King Hiss in der Serie "Masters of the Universe" oder als Herr Sauerlich in der "TKKG"-Reihe zu hören - hat in dieser Folge den ersten von vielen weiteren Auftritte in späteren Folgen.
In dieser Folge tritt die bekannte Sprecherin Katja Brügger als Inge Merkant auf (auch in diversen "John Sinclair"-Folgen oder als Entrapta in "She-Ra - Princess of Power" zu hören).
Informationen zu Sprechern oder Laufzeit sucht man auf dem CD-Cover oder im Booklet der neuen Auflage allerdings vergeblich. Das Cover entspricht dem Cover der 80er Jahre. Dieses ist auch im Innenteil der Plastikbox noch einmal zu finden, ebenso ausschnittweise als Hintergrundbild bei der Listung der Verantwortlichen für Buch (Charly Graul), Produktion und Regie (Heikedine Körting), Musik und Effekte (Tonstudio Europa) sowie Künstlerische Gesamtleitung (Prof. Dr. Beurmann).
Weitere Informationen jedoch fehlen gänzlich, eine Tatsache, die einen vollen Punkt Abzug bedeutet. Gerade, weil es sich um eine Neuauflage der Serie handelt, sollte man zumindest die Hauptrollen und den jeweilig zentralen Antagonisten listen. Dies gehört nicht nur zum guten Ton, sondern sollte bei einem Kaufpreis von knapp sieben Euro je Folge auch selbstverständlich sein, zumal der Wegfall dieser Informationen für den Hörer nicht mit Platzmangel zu erklären ist - eine Doppelseite Werbung für die weiteren Folgen der Serie sind im Gegensatz nämlich auf den Innenseiten des Booklets zu finden.
Das Cover der Serie ist mit dem Zusatz "Hörspiel für Erwachsene versehen worden", um nicht - wie schon einmal in der Vergangenheit vorgekommen - in Zwiespalt mit dem Jugendschutzgesetz zu geraten.
Insgesamt eine der schlechteren Folgen der Serie, da man sich leider nicht entscheiden konnte, ob man nun eine wirklich übernatürliche Folge macht oder nicht. Das Resultat, ein bisschen dies, ein bisschen das und mit einer starken Prise Vampirismus gewürzt, sorgt nicht für entsprechenden Unterhaltungswert.
Es ist sehr erfreulich, dass eine Neuauflage der Serie aus den Achtzigern erfolgte, allerdings umso unerfreulicher, dass die Angabe von Sprechereinformationen oder Laufzeit das absolute Minimum unterschreiten.