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 Gespenster-Krimi: Der Turm des Grauens


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Das Hörspiel wurde nach dem gleichnamigen Heftroman aus der Bastei-Serie "Gespenster-Krimi" produziert.

Vor 150 Jahren wurde auf Rona-Island der missgestaltete Kannibale Finnegan getötet und sein Gehirn in Spiritus konserviert.
In der Gegenwart experimentiert der wahnsinnige Wissenschaftler Professor Stalicki mit der Übertragung von Erinnerungen und Erfahrungen und lässt zu diesem Zweck das Gehirn Finnegans stehlen. Das Unmögliche gelingt dem verrückten Genie, er schafft es, die Erfahrungen des Massenmörders auf unschuldige Testpersonen zu übertragen und einen neuen Finnegan zu erschaffen, der durch Missbildungen auch Äußerlich dem Monster ähnelt. Sheila Martin, deren Urgroßmutter vor 150 Jahren von Finnegan ermordet wurde, und der Schriftsteller Robert Norden geraten in einen wahren Strudel des Schreckens, als es Nefastus, dem neuen Monster, gelingt auszubrechen.

Eine weitere spannende und liebevoll gestaltete Horror-Folge der neuen "Gespenster-Krimi"-Serie. Die CD bietet eine knappe Stunde gruselige Unterhaltung, die sogar subjektiv länger vorkommt, was durch die Vielzahl an Charakteren und Szenenwechsel zu erklären ist. Die stolze Anzahl von 38 (!) Tracks ermöglicht das direkte Anspielen jeder beliebigen Szene, sowie eine Unterbrechung und Fortführung des Hörvergnügens.

Martin May als Robert Norden, eine der Hauptpersonen dieser CD, ist den Sinclair-Fans als der Chinese Suko bereits ein Begriff, was leider dazu führt, dass dieser Sprecher schon sehr auf diese Rolle festgelegt ist. Besonderes Highlight der Sprecherriege ist dieses Mal Jürgen Thorman als wahnsinniger Wissenschaftler, im Kino- und Fernsehprogramm ist er den Zuschauern als Synchronstimme von Michael Caine bekannt. Lutz Riedel macht nicht nur als Will Mallmann, ebenfalls in der "John Sinclair"-Serie, eine gute Figur, sondern ist auch ein hervorragendes Erzähltalent, was er hier eindrucksvoll unter Beweis stellt. Diese Stimme sollte öfters mal als Erzähler eingesetzt werden, er versteht es nämlich gekonnt, die packenden und dramatischen Szenen mit der entsprechenden Betonung noch spannender zu gestalten. Weniger passend besetzt wurde Jörg Döring alias Chief Miles O’Brien von "Deep Space Nine" als Butcher. Die unterschwellige, fiese Art des Kleinganoven wirkt irgendwie zu aufgesetzt für die eher phlegmatische Stimme Dörings. Dafür passt Til Hagens Stimme auf den Inspektor Joe Burger wie die Faust aufs Auge. Kevin Spaceys deutsche Stimme gibt dem verbissenen Kriminalbeamten das nötige Profil, um glaubhaft zu wirken.

Am Inhalt der Folge gibt es kaum etwas auszusetzen. Der Charme der "Gespenster-Krimi"-Romane wurde meines Erachtens nach gut eingefangen und wiedergegeben. Einen nicht gelinden Schock erwartet den Hörer übrigens gleich zu Beginn, als Finnegan über Sheilas Urgroßmutter, hier noch ein junges Mädchen von gerade mal 21 Jahren, herfällt.

Das Cover hat keinen Bezug zum Roman, außer der Insel vielleicht, die hier die Form eines angsterstarrten Gesichts hat, was dem Cover einen sehr symbolhaften Touch verleiht.
Vom Stil her ein sehr stimmungsvolles Cover, das im Innenteil des Booklets noch einmal ohne Titel in doppelter Größe zu bewundern ist.

Wer schaurige Hörspiele ohne festen Titelhelden mag und sich an einem sturm- und schneegepeitschten Winterabend mal so richtig gruseln will, ist hier genau richtig.

Florian Hilleberg



| Erschienen: 01. Oktober 2004 | ISBN: 3785714017 | Laufzeit: 57:25 Minuten | Preis: 7,95 Euro

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