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 Als die Zombies die Welt auffraßen 2


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die USA in den 2060er Jahren: Die Zukunft gehört Lebenden und Untoten gleichermaßen. Überall haben sich Zombies breitgemacht - doch diese dürfen nicht einfach getötet werden, sondern haben per Gesetz ein Recht auf ihr untotes "Leben". Für das Zombiejäger-Geschwisterpaar Karl und Maggie und ihren brachialen belgischen Freund Freddy hat sich ohnehin mittlerweile einiges geändert: Maggie und Freddy haben geheiratet und sind Eltern geworden. Da die Geschäfte für Freddy nicht besonders gut laufen - er arbeitet mehr oder weniger erfolglos als Kammerjäger - sehen er und Karl sich gezwungen, ihr Einkommen auf weniger legalem Wege aufzubessern.
Die Entführung einer äußerst wehrhaften Zombie-Schwiegermutter führt bereits zu einigen kleineren Katastrophen, doch das ist erst der Anfang: Plötzlich haben Karl und Freddy mächtige Feinde am Hals. Zwei von den Toten auferstandene Päpste, die um die göttliche Vorherrschaft kämpfen, eine Mond-Mission mit einem Haufen Zombie-Mammuts an Bord, untote Dinosaurier und eine Kindesentführung bringen dann erst so richtig Schwung in die Sache!

Karl, Maggie und Freddy sind zurück! Nach dem ersten Teil von "Als die Zombies die Welt auffraßen" mussten die deutschen Fans lange auf die Fortsetzung der bitterbösen und gnadenlos unterhaltsamen Zombie-Persiflage warten - nun ist sie da und enttäuscht die Erwartungen keineswegs: Chaos, Splatter, ein Haufen abgedrehter Ideen und vor allem derbe Sprüche warten auf die Leser. Natürlich ist es vor allem der durchgeknallte Belgier Freddy Merckx, der den Hauptteil der Handlung bestreitet und das Trio von einer gewalttätigen Katastrophe in die nächste lotst. Freddy ist einfach ein fieser Typ durch und durch: brutal, cholerisch und dümmer als die Polizei erlaubt; er spricht alles aus, was ihm durch den Kopf geht - auch, wenn es meistens keinen Sinn ergibt. Gebremst wird er nur durch seine Frau Maggie und seinen kleinen Sohn, der ihm ungeahnte Vatergefühle beschert.

Was die Serie so gut macht, sind die vielen skurrilen Einfälle, die man so noch nicht gesehen hat, und die unbekümmerte Art und Weise, mit der Autor Jerry Frissen (übrigens Belgier und Wahlkalifornier, wie seine Figur Freddy Merckx!) sein Programm abspult. Es ist Frissen offenbar völlig egal, was der Leser von einer Zombiegeschichte erwartet. Hier kämpfen untote Päpste gegeneinander, werden Zombies zum Mond geschossen, nutzen Karl und Freddy verwesende Mammuts als Trojanisches Pferd oder werden Insektenvernichtungsmittel zur Droge.
Zwei Zeichner sind für den 142 Seiten umfassenden Zombiespaß im DIN-A4-Format verantwortlich: Von Guy Davis stammen die Illustrationen für die erste Geschichte des Bandes "Der Krieg der Päpste" (Farben: Charlie Kirchhoff), ab Seite 51 übernimmt dann Jorge Miguel, der sein Werk selbst koloriert hat. Die beiden Zeichenstile sind zwar nicht völlig identisch, aber sehr, sehr ähnlich, sodass es keinen offensichtlichen Bruch im Band gibt. Beide überzeugen durch ihre rotzige Art, die lässigen Linien, die cartoonhafte Komik und die hohe Dynamik - mehr als ein Zombiehirn spritzt hier über die Seiten!

"Als die Zombies die Welt auffraßen 2" ist wieder ein gelungenes Werk für alle, die das Zombiethema mit (geschmacklosem) Humor nehmen und auf Chaos und abgedrehte Szenarien stehen. Jerry Frissen bietet etwas völlig anderes, als man es aus angesagten Serien wie "Zombies" oder "The Walking Dead" kennt. Hier müssen nicht die Lebenden um ihr Leben bangen, sondern die Untoten, sobald Freddy Merckx auf sie losgelassen wird. Komisch, respektlos und völlig irre!

Eine Leseprobe gibt es hier auf der Website von Cross Cult.

Christina Liebeck



Hardcover | Erschienen: 7. Februar 2014 | ISBN: 978-3864253843 | Originaltitel: The Zombies that ate the World | Preis: 24,00 Euro | 142 Seiten | Sprache: Deutsch

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