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 Shadowrun-Roman, Band 64: Born to run

Kellan Colt 1

Serie: Shadowrun-Roman, Band 64
Autoren: Stephen Kenson
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Fantasy Productions

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Spannung
Kellan Colt lebt bei ihrer alkoholabhängigen Tante in Kansas City und arbeitet dort in der Runner-Anfänger-Liga. Sie träumt von einem Leben als erfolgreiche Shadowrunnerin. Eines Tages bekommt sie ein Paket von ihrer verschwundenen Mutter aus Seattle, in dem sich unter anderem Geld und ein Schock-Schlagstock befinden. Sofort beschließt sie, die Gelegenheit zu nutzen und sich auf den Weg in die Hochburg der Runner und Anlaufstelle für lukrative Jobs zu machen: Seattle.

Doch weder das Leben noch der Einstieg in die Runner-Szene ist dort einfach. Mit etwas Glück lernt sie G-Dog kennen, einen Ork mit guten Verbindungen und einem Herz für Anfänger. Mit Erstaunem erfährt sie, dass sie selbst magisch begabt ist. Dann geht es recht schnell, zusammen mit G-Dog und einigen weiteren Runnern steht bald der erste Job an: ein Überfall auf einen Ares-Waffen-Transporter. Dies erweist sich als einfacher Run, der wie am Schnürchen läuft. Doch es gibt Ungereimtheiten und Kellan fühlt sich mißbraucht für etwas Größeres. Das lässt ihr keine Ruhe und sie beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Sie stößt in ein Wespennest: Konkurrierende Sicherheitsfirmen verwickeln sich immer mehr in Intrigen und Machtspiele und scheuen nicht davor zurück, verfeindete Banden für ihre Machenschaften zu mißbrauchen und Tote auf den dreckigen Straßen zurück zu lassen. Ein großer Bandenkrieg droht.

Wer benutzte Kellan und ihre Chummer und für welchen Zweck? Kann der Bandenkrieg abgewendet werden? Wird Kellan ihr volles magisches Potentail wecken können? Und ist Kellans Mutter wirklich tot?

Das Buch ist sehr actionreich und hat eine einfache und passende Sprache. Er ist generell sehr übersichtlich und einfach strukturiert, so dass einer zügigen Lektüre nichts entgegensteht. Der Roman ist ideal für Einsteiger in die Welt von Shadowrun. So wie Kellan nach und nach in die Runner-Szene Seattles und die Erwachte Welt eintaucht, so wird der Leser in die Welt von Shadowrun eingeführt. Erklärungen finden sich zu den Native American Nations, Magie allgemein, der Goblinisierung, der Matrix (inklusive dem Crash von 2029), dem Erwachen, den Geistertänzern, Riggern etc. Diese Erklärungen sind in die Handlung eingebettet, sodass sie nicht langweilen, außer eventuell die Shadowrun-Veteranen.

Die Charaktere und die Gegenspieler sind interessant und decken die übliche Breitseite ab. Kellans Mentor wird Lothan, der Trollmagier. In die Szene führt sie G-Dog, ein Ork-Samuari, ein. Weitere Teammitglieder sind Orion, ein Elf aus der Ancients-Gang. Silver Max ist ein Zwergen-Rigger. Liada ist eine Elfen-Magierin. Die beiden Menschen im Team sind die Deckerin Jacki O Zones und Street Deacon, ein "religiöser" Samurai. Die konkurrierenden Gangs sind die Ancients (Elfen), die Spikes (Trolle) und die Hellhounds (welche alle Metamenschen hassen). Im Konflikt liegen Knight Errants und Lone Star.

Die Geschichte von "Born to Run" ist zwar in sich abgeschlossen, bildet aber den Anfang einer Trilogie. Das Buch ist sicherlich nicht der beste Shadowrun-Roman, der jemals erschienen ist. Aber er ist eine kurzweilige Angelegenheit und wie gesagt vor allem Einsteiger in die SR-Welt zu empfehlen. Erfahrene Shadowrun-Leser sind hier wahrscheinlich literarisch wie inhaltlich unterfordert.

Bernd Wachsmann



Taschenbuch | Erschienen: 1. August 2004 | ISBN: 9783890645643 | Originaltitel: Born to run | Preis: 9 Euro | 267 Seiten | Sprache: Deutsch

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