Die Survivor Series ist seit 25 Jahren einer der Pay per Views der WWE und findet jährlich Ende November statt. Typisch für diese Veranstaltung sind Tag Team- und Eliminationmatches, bei denen Gruppen von Wrestlern gegeneinander antreten und nur einer übrig bleibt. Diese und andere Matches werden lange vorbereitet und verschiedene Fehden finden in den stattfindenden Kämpfen ihren Höhepunkt.

Die angekündigten Kämpfe für die Survivor Series 2013 rissen die Fans im Vorverkauf nicht vom Hocker und der Event hatte die wenigsten Zuschauer vor dem Bildschirm seit Beginn dieses Pay per Views.
Auf der Blu-Ray ist davon erst mal nichts zu sehen. Die Kamera schwenkt durch die Halle und die Stimmung ist super. Die Zuschauer halten Schilder hoch und jubeln, das Publikum geht mit und die Show beginnt. Triple H und Stephanie McMahon betreten die Halle und versprechen, dass sie sich nicht in die Kämpfe einmischen oder deren Ergebnisse beeinflussen werden. Keine Frage, das werden sie.

Im ersten Match treffen The Shield und die Real Americans auf Cody Rhodes und Golddust, The Usos und Rey Mysterio. Dreiundzwanzig Minuten lang werden die Zuschauer gut unterhalten. Dean Ambrose darf nicht lange im Ring bleiben und ist der erste, der den Ring verlassen muss. Auch die Real Americans können sich nicht lange im Match halten. Um The Shield sieht es nicht gut aus, kämpfen sie nun doch zu zweit gegen fünf. Das stört Reigns und Rollins aber nicht, sie geben nicht auf.
Hier stimmt alles, The Shield mit dem relativ unerfahrene Reigns hat das Publikum deutlich auf seiner Seite und die erfahrenen Wrestler im Ring bringen die Aktionen gut rüber, so dass ordentlich Spannung aufkommt. Das Match ist nicht hochklassig, macht aber Spaß.

Das sieht beim zweiten Match anders aus. Gerade mal sechs Minuten dürfen B. E. Langston und Axel Curtis gegeneinander in den Ring steigen und dem Publikum ist das nicht eine Minute zu kurz. Die Zuschauer applaudieren höflich, bleiben aber zurückhaltend.

Die Total Divas sind gegen die True Divas doppelt so lang zu sehen, wecken aber nur halb so viel Begeisterung. Nachdem A. J. eine Motivationsrede an ihr Team hält, die ihr nun wirklich keiner abnimmt, treten die insgesamt vierzehn Damen gegeneinander an. Großes Wrestling hat hier niemand erwartet, aber Kurzauftritte, die nicht länger als dreißig Sekunden dauern, lassen nicht den Hauch von Spannung aufkommen. Der Mangel an Begeisterung ist deutlich zu spüren, denn es herrscht Stille im Saal. Schilder sind nicht zu sehen und Sprechchöre fehlen zur Gänze, lediglich einige Herren in den ersten Reihen lächeln versonnen.

Kurz brandet Jubel auf, als Mick Foley, Booker T und Brett Hart interviewt werden, aber schon werden sie von Ryback unterbrochen, der eine offene Herausforderung ausspricht, die von Mark Henry angenommen wird. Der vormals stärkste Mann der Welt macht sich auf den Weg und Booker T kommentiert, dass Mark Henry immer noch hungrig auf den Sieg ist. Angesichts des Übergewichts, dass Henry deutlich mit sich herumschleppt, eine eher unfreiwillig komische Bemerkung.
Bei dem zum Glück kurzen Kampf schlafen dem Publikum in der Halle förmlich die Füße ein und man kann die Zuschauer dabei beobachten, wie sie sich unterhalten, texten oder einfach mal in die Runde schauen. Bis jetzt war die Show, vom ersten Match abgesehen, leider so mäßig, wie es zu erwarten war.

Dann erscheint Alberto Del Rio und Stimmung kommt auf, wenn auch nicht seinetwegen. Der Mexikaner ist den Leuten herzlich egal, sein Gegner jedoch ist John Cena und es geht nun um den Titel des World Heavyweight Champions. Die beiden bieten zwanzig Minuten solides Wrestling und die Zuschauer gehen mit. Sprechchöre ertönen, mitgebrachte Schilder werden hochgehalten, die Stimmung ist gut und das wird auch beim nächsten Kampf so bleiben.

CM Punk und Daniel Bryan treten gegen die Wyatt Family an und sie geben ihr Bestes. Die Zuschauer lieben Daniel Bryan und "Yes! Yes! Yes!" Rufe tönen durch die Halle. Die Sympathien sind klar verteilt und jede Aktion von Bryan und CM Punk gegen die wesentlich größeren Gegner wird frenetisch gefeiert. So schön kann Wrestling sein!

Während des gesamten Abends zeigten Einspieler, wie sehr Randy Orton sich über das wichtigste Match des Abends sorgt. Er muss den Titel des WWE Champions gegen Big Show verteidigen und hat zu Recht daran zu knabbern, denn der große Mann dominiert den Kampf. Orton steckt einiges weg und muss immer wieder aus dem Ring flüchten, bis endlich die Autoritäten erscheinen und Big Show ablenken, wovon des Publikum nicht begeistert ist. Triple H und Stephanie halten ihr Wort und greifen nicht aktiv in den Kampf ein. Ob das was nützt?

Die Show ist zu Ende und hatte nur wenige mitreißende Momente. Das Bonusmaterial der Blu-Ray wird das nicht ändern, denn es besteht lediglich aus einer Konfrontation zwischen Big Show und Randy Ortons aus Monday Night RAW und Ortons Reaktion auf John Cena nach dem Match, sowie einem Kick Off Match zwischen Kofi Kingston und The Miz. Damit schafft es "Survivor Series 2013" nicht, die Fans zu überzeugen. Wer unbedingt alle Shows der WWE sehen will, mag sich diese Blu-Ray kaufen, wer darauf verzichtet, muss das aber nicht bedauern.