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 Asgard

Autoren: Xavier Dorison
Illustratoren: Ralph Meyer
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Eigentlich ist das Kind dem Tod geweiht, ist es doch ein Schwächling, ein Skraeling, der von den Göttern mit einem fehlenden Bein gestraft wurde. Sein Vater aber bringt es nicht übers Herz, seinen neugeborenen Sohn zu töten und nennt ihn Asgard, nach dem Sitz der nordischen Götter.
Viele Jahre später ist aus Asgard der Eisenfuß geworden, der Krokkentöter, der Bestien jagt und besiegt und dessen Name weithin bekannt ist. Als ein gefährliches Ungeheuer die Schiffe bedroht, bietet der König dem Eisenfuß eine hohe Belohnung, wenn er das Tier tötet. So macht sich Asgard auf, um den Krokken zu erlegen, begleitet von einer Mannschaft und einem Mitglied der Hildur, der Königsgarde. Der Krokken erweist sich jedoch zäher als gedacht und eine mörderische Jagd beginnt.

Da hat sich Autor Xavier Dorison eine packende Geschichte ausgedacht. Stolze Nordmänner treffen auf übermächtige Feinde und die Lebensweise der Nordmänner wird stimmungsvoll umgesetzt. Asgard und Gefährten strotzen vor Kraft und Kampfgeist und das müssen sie auch, denn bei der Jagd auf den Krokken, einem riesigen Aal, der ganze Schiffe verschlingt, setzen sie mehr als einmal ihr Leben aufs Spiel. Dazu kommt, dass die Figuren aus unterschiedlichen Gründen getrieben werden. Bei Asgard ist es die Wut auf die Götter und auf den Krokken, das Fischermädchen Sieglind will ihren Bruder versorgen und das Ungeheuer will sich für die erlittenen Verletzungen rächen. Jeder hat seine eigenen Gründe für diese Jagd, was zu Konflikten zwischen den Figuren führt, da die Interessen der Fischer und Asgards nicht immer die gleichen sind.
Dazu wird in Rückblicken Stück für Stück Asgards Lebensweg enthüllt. Die Herkunft seines Namens wird kurz erklärt, doch zum eigentlichen Beginn der Handlung ist Asgard ein Mann um die Vierzig, der nicht viel von Göttern oder Menschen hält. Trotzdem kümmert er sich um ein junges Mädchen, das nach einem Schiffbruch bei ihm strandet. Ganz ohne Herz ist der abweisende Mann nicht, da kann er noch so oft betonen, dass er nur das angebotene Gold als Belohnung will. Sieglind ist es auch, die ihm das Geheimnis seiner Vergangenheit entlockt, war er doch in seiner Jugend ein Krieger, ein Hildur, der an der Seite des Königs kämpfte. Das ist ein ungewöhnlicher Lebensweg für einen einbeinigen Mann, wirft aber ein bezeichnendes Licht auf Asgards unbeugsames Wesen.

Zu der Geschichte passen die Zeichnungen von Ralph Meyer ideal. Er findet die für die Handlung richtige Farbgebung und die Figuren sind kräftig und vital gezeichnet.
Das Meer schäumt düster und bedrohlich und ist die richtige Kulisse für den Kampf der tapferen Männer gegen das Ungeheuer. Die Zeichnungen sind sehr gedeckt geraten und geben die Stimmung Asgards und seiner Begleiter wieder, was es Lesern dieses Comics erleichtert, sich in die Geschichte hineinzuversetzen.

Asgard ist eine Veröffentlichung aus der Reihe Splitter Double, das bedeutet, dass zwei Einzelbände zu einem zusammengefasst wurden. Der Geschichte merkt man es nicht an, sie ist durchgehend spannend, es kommt zu keinem merkbaren Bruch und die Handlung ist abgeschlossen. Das macht Asgard zu einem Lesevergnügen nicht nur für Freunde der Fantasy.


Auf der Verlagsseite findet sich eine Leseprobe.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 1. November 2013 | ISBN: 978-3868696783 | Preis: 22,80 Euro | 112 Seiten | Sprache: Deutsch

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