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 Fränkische Verführung


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Kommissarin Benita Luengo hat schon viel in ihrem Leben erlebt. Doch dass sie verdächtig werden könnte, einen Mann ermordet zu haben, ist auch für die Bayreuther Ermittlerin neu. Dabei war die mit ihrem Kater Momo in einem Singlehaushalt lebende Polizistin lediglich auf ein schnelles Abenteuer mit einem Fremden aus und sitzt nun, nach dessen unfreiwilligem Ableben, gehörig in der Patsche. Da hilft es auch nicht, dass sie die Ermittlungen zum Mord an dem bekannten Fleischfabrikanten Werner Wachter leiten wird, mit dem sie kurz vor seiner Ermordung noch heftig stritt. Denn immer wieder wird Benita Luengo mit den Folgen ihres grenzwertigen Lebensstils konfrontiert und muss sich wohl oder übel dem Ganzen stellen.

"Fränkische Verführung" ist das Krimi-Debüt der aus Bayreuth stammenden Autorin Jacqueline Lochmüller, das sich mit einer flüssigen Schreibweise, interessanten Figuren und einem wendungsreichen Handlungsverlauf als sehr spannend präsentiert. So lernt der Leser gleich zu Beginn eine ungewöhnliche Polizistin kennen, deren Sucht nach kurzen Abenteuern mit dem männlichen Geschlecht verhängnisvolle Formen annimmt. Docht anstatt sich Hilfe zu suchen, tappt sie immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Verstrickungen hinein, aus dem es bald keinen Ausweg mehr gibt. Demgegenüber stellt sich ihr pickeliger Kollege Julius Schwarz als harmlos und langweilig heraus, ist aber überaus loyal und stets gewillt, zu seiner Chefin zu halten. Ein gut funktionierendes Team, auf dessen nächsten Fall der Leser schon gespannt sein kann.

Ein Mord folgt dem nächsten, Alibis, die wie Seifenblasen platzen, und Mordverdächtige, die alles andere als harmlos sind: Die Palette der Möglichkeiten einen Täter zu finden ist in diesem Krimi groß und so dauert es lange Zeit, bis auch der Leser einen Verdächtigen hat. Bis dahin aber kann er mit dem ungleichen Ermittlerteam auf die Suche nach Spuren gehen und sich mit einer empörten Ehefrau, einer abgeklärten Sekretärin und einem wütenden Sohn auseinandersetzen. Aber auch die leitende Ermittlerin hat es nicht leicht, sobald es um familiäre Angelegenheiten geht und ihre allzu perfekte Schwester und eine nervende Mutter in Zaum gehalten werden müssen.

Fazit:
„Fränkische Verführung“ präsentiert sich als gelungener Krimi, der das richtige Maß an ermittlerischer Tätigkeit und Privatleben aufweist und mit einem spannend verlaufenden Plot gut zu unterhalten versteht.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 23. Juli 2014 | ISBN: 978-3954513604 | Preis: 11,90 Euro | 432 Seiten | Sprache: Deutsch

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