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 Cross Fire: Operation Judas

Serie: Cross Fire
Autoren: Jean-Luc Sala
Illustratoren: Pierre-Mony Chan
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Im Auftrag des Vatikans ist die Archäologin Signorina D'Agostino weltweit im Einsatz, um verborgene Artefakte zu bergen, die für die katholische Kirche einen unvorstellbaren Wert haben. Doch nicht immer verlaufen ihre Einsätze reibungslos. Beim letzten Auftrag kam ihr Partner ums Leben, sodass sich ihr Vorgesetzter gezwungen sieht, sich um Personenschutz zu bemühen. Da die Aufträge zum Teil etwas delikat sind und der Vatikan diese Art Missionen lieber geheim halten möchte, findet der Vorgesetzte von Signorina D'Agostino Hilfe bei der Mafia. Ein alter Bekannter schuldet ihm noch einen Gefallen und schickt seinen besten Mann: einen arroganten Mafiaschnösel, der sich augenscheinlich auf Frauen genauso gut versteht wie auf den Umgang mit Waffen. Es dauert nicht lange, bis das neue zusammengestellte Team den ersten Auftrag antreten muss.

Die Geschichte beginnt zunächst in ferner Vergangenheit und schildert, wie die Tempelritter kurz vor ihrer Vernichtung kostbare Artefakte versteckten. Diese Gegenstände sind vielfältiger Natur. Unter anderem handelt es sich auch um eine Pergamentrolle, deren Inhalt so brisant ist, dass die katholische Kirche bis auf ihre Grundmauern erschüttert werden könnte. Und hier kommt der Geheimdienst des Vatikans in der Gegenwart ins Spiel. Aus nahe liegenden Gründen wird das Team ausgesandt, um die Artefakte zu bergen und somit Schaden vom Vatikan abzuwenden. Doch auch andere Parteien haben Interesse an den seit Jahrhunderten versteckten Gegenständen ...

Die Handlung ist schnell zu erfassen und bietet eine ganze Handvoll Parallelen zu beliebten Genrevertretern. Ob es nun der verwirrte Waffentechniker im Auftrag des Geheimdienstes ist, der für kuriose Helferlein sorgt, oder die schwer bewaffnete Archäologin ... "Operation Crossfire" bedient sich schamlos bei Filmklassikern wie James Bond, Computerspielen wie Tomb Raider und auch bei bekannten Romanen des Genres. Dennoch macht der Comic eine gute Figur und das liegt nicht zuletzt an den mit Liebe zum Detail erstellten Zeichnungen und den vielen netten Seitenhieben und Zitaten.

Die Geschichte wird schnell vorangetrieben und bietet dem Leser nur wenig Grund zum Verweilen. Zunächst ist die Handlung relativ beliebig und wirkt fast schon vertraut. Mit fortschreitender Seitenzahl entwickelt sich die Story zu einer klassischen Gut-gegen-böse-Handlung, die mit einem fiesen Cliffhanger endet.

Die Zeichnungen sind wirklich schön anzusehen, allerdings bleiben die Charaktere überwiegend blass und kommen über bekannte Stereotype nicht hinaus. Die Archäologin ist selbstredend bildhübsch und der Mafiakiller trägt stets Sonnenbrille. An vielen Stellen gibt es humorige Einlagen, die sonst eher für Mangas typisch sind. Im Großen und Ganzen findet man auf den 55 Seiten überwiegen dialoglastige Szenen, die von sehr actionreichen Einschüben unterbrochen werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Serie "Operation Crossfire" weiter entwickelt. Die Ideen und Ansätze sind keineswegs neu oder innovativ, aber das Ende des ersten Bandes lässt viele Fragen offen. Mit "Operation Judas" haben Jean-Luc Sala und Pierre-Mony Chan lesenswerte Comickost vorgelegt, die einfach nur unterhält und Fans von Mangas und Comics gleichermaßen ansprechen dürfte.

Eine Leseprobe findet man beim Verlag.

Ralf Strohbach



Hardcover | Erschienen: 1. Juli 2014 | ISBN: 9783868697469 | Originaltitel: Cross Fire | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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