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 The Darkest London, Band 3: Winterflammen


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Poppy Lane steht vor den Scherben ihre Ehe. Als ihr Gemahl Winston von einem Werwolf angegriffen wird, kann sie ihn nur mit Hilfe ihrer magischen Begabung retten. Winston jedoch ist entsetzt. Nicht nur, dass er Magie verabscheut, er kann Poppy auch nicht vergeben, dass sie ihm ihre Magie all die Jahre verheimlicht hat.
Die zwei sind ab sofort getrennte Leute. Da erfährt Poppy, dass ein Dämon es auf Winston abgesehen hat. Sofort eilt sie zu ihrem Mann und die beiden müssen erfahren, dass es Dinge gibt, die schlimmer sind als der Tod. Sie müssen sich zusammenraufen, um den gemeinsamen Feind zu besiegen. Dass sie sich immer noch leidenschaftlich lieben, macht die Sache nicht einfacher.

Der Roman "Winterflammen" von Kristen Callihan ist der letzte Band der "The Darkest London"-Reihe. Seinen Titel verdankt er seiner Heldin, Poppy Lane, die nicht nur über flammend rotes Haar verfügt, sondern auch ihre Umgebung zu Eis erstarren lassen kann. Eine viktorianische Schönheit, die ihrem Mann, einem Polizisten, treu ergeben ist und ganz nebenbei auch noch Monster und Dämonen bekämpft. Das ist eine fantastische Ausgangssituation, zumal auch Winston ein Mann ist, wie ihn sich jede Frau nur wünschen kann. Ehrlich, tapfer, gutaussehend, sogar mit Narben, die er sich im Kampf gegen das Böse zugezogen hat.
Auf diesen Eigenschaften der beiden ruht dann aber blöderweise auch die Hälfte des Buchs. Die Handlung ist zwar vorhanden, kann aber nicht wirklich überzeugen. Dafür ist das Paar einfach zu modern. Sie reden, denken und handeln nicht wie es Menschen in ihrer Zeit eigentlich taten. Poppys Ehe geht in die Brüche? Das tut ihr weh, ist aber nicht existenzbedrohend. Sie müssen in höheren Kreisen ermitteln? Kein Problem. Nicht nur, dass sie sich schlafwandlerisch sicher zwischen Adeligen und Arbeitern gleichermaßen bewegen, auch ihre jeweiligen Gegenüber haben weder Probleme damit, dass die Polizei ermittelt, noch damit, dass eine Frau dabei ist. Auch Geld oder Bedienstete sind kein Thema, ebenso Kleidung, mit der Poppy jederzeit allen Anwesenden den Kopf verdrehen kann. Besonders letzteres ist störend, da Poppy und Winston sich den größten Teil der Geschichte wild begehren.
Entweder sie haben Sex oder die denken daran und zwar bei den unglaublichsten Gelegenheiten. So kann Winston nicht vom Tisch aufstehen, weil er hart wird, als er seine Frau in einem rosafarbenen Kleid sieht, da ihn das an die Farbe ihrer Haut erinnert, wenn sie erregt ist. Poppy dagegen bekommt weiche Knie, wann immer ihr Mann sie anspricht. Wie die beiden es schaffen, überhaupt das Bett zu verlassen, bleibt fraglich.
Auf jeder zweiten Seite geht das so und macht es schwierig, der Handlung zu folgen. Rückblicke, die erzählen, wie Poppy und Winston schicksalhaft zusammenfanden, bringen das Paar dem Leser zwar näher, unterbrechen die Geschichte jedoch noch zusätzlich. Da muss schon ein enorm raffinierter, gefährlicher Feind her, damit sich das Lesen lohnt.
Dies ist der Punkt, an dem das Buch einfach ärgerlich wird. Gefährlich ist die Bedrohung ohne Frage und herzlos noch dazu. Umso weniger ist es zu verstehen, dass die Autorin mit einer Lösung um die Ecke kommt, die ihr schon zweihundert Seiten vorher hätte einfallen können. So hat dieses Buch nur einen einzigen Sinn - vielleicht das nächste Paar vorzustellen, dass sich finden und das Böse bekämpfen kann. Ob das jedoch einen Kaufanreiz für eine weitere Geschichte bildet, ist fraglich.

Eine Leseprobe gibt es hier auf der Verlags-Website.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 6. November 2014 | ISBN: 9783802595806 | Originaltitel: Winterblaze | Preis: 9,99 Euro | 512 Seiten | Sprache: Deutsch

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