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 Victoria-Bergman-Trilogie, Teil 3: Schattenschrei

Serie: Victoria-Bergman-Trilogie, Teil 3
Autoren: Erik Axl Sund
Übersetzer: Wibke Kuhn
Verlag: Goldmann Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Morde an mehreren Männern und Frauen scheinen aufgeklärt. Beim Sichten der Beweise erhärtet sich der Verdacht, dass die Opfer zu einer Sekte gehörten, die sich an Kindern verging. Dann erhält Kommissarin Jeanette Kihlberg auch noch einen Hinweis, der die Identität eines ermordeten Jungen klären kann. Damit werden die Mordfälle um mehrere Kinder, die vor ihrem Tod brutal gefoltert wurden, wieder aufgerollt und rücken erneut in den Fokus der Ermittler.

"Schattenschrei" bildet den Abschluss der Victoria Bergmann-Trilogie, wobei sich das Autorenduo Erik Axl Sund theoretisch eine Hintertür für eine Fortsetzung offen lässt. Im Mittelpunkt stehen wieder die Ermittlerin Jeanette Kihlberg und Psychologin Sofia Zetterlund, die versucht, ihrer eigenen Vergangenheit und ihren diversen Persönlichkeiten auf die Spur zu kommen. Eine weitere wichtige Rolle nimmt Viktoria Bergmanns Tochter ein, deren Schicksal in Rückblenden erzählt wird.

Gleich zu Beginn muss der Leser feststellen, dass alle zuvor aufgestellten Theorien über den Haufen geworfen werden können. Im Endeffekt ist der Leser wieder genauso ratlos wie Jeanette Kihlberg und muss sich zusammen mit den Hauptfiguren durch den Dschungel von Wirklichkeit und Wahn kämpfen. Dabei ist es sehr hilfreich, wenn die Figuren und Namen aus den vorherigen Büchern noch sehr präsent sind. Am Ende gibt es zwar eine Auflösung und die Morde an den Jungen sind aufgeklärt, aber es bleiben noch einige Punkte offen. Besonders die Frage nach dem Warum ist unbefriedigend gelöst, fast könnte der Eindruck entstehen, dass den Autoren die Puste ausgegangen ist und sie sich nicht ausführlicher als mit einem Kapitel mit den Hintergründen auseinander setzen wollten.

Bereits in den ersten beiden Teilen waren die menschlichen Abgründe kaum zu ertragen, doch in "Schattenschrei" setzen die Autoren noch einen drauf. Chirurgische Eingriffe, die die Persönlichkeit des Patienten manipulieren, und ein Mörder, der eine grausige Trophäensammlung versteckt hält, gehören dazu. So wundert es dann auch nicht, dass am Ende der Täter zwar identifiziert wird, aber dennoch die Hoffnungslosigkeit, die sich durch die gesamten Bücher zog, bestehen bleibt. Ein Happy End ist nicht in Sicht, wäre aufgrund der menschlichen Tragödien aber auch unvorstellbar gewesen.

Fazit: Auch "Schattenschrei" verlangt vom Leser viel Nervenstärke. Dem Autorenduo ist es mit den vorherigen Büchern geschickt gelungen, die Leser auf eine falsche Fährte zu führen. Am Ende wird ein Großteil der Fragen geklärt, andere werden aber nur rudimentär beantwortet.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 17. November 2014 | ISBN: 9783442481194 | Originaltitel: Pythians Anvisningar | Preis: 12,99 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

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