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 Asterix: Asterix und die Goten

Band 7 (dt.), Band 3 (fr.)


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis


Asterix und Obelix begleiten Miraculix zum jährlichen Treffen der Druiden im Karnutenwald. Dort findet ein Wettbewerb statt. Jeder der gallischen Druiden stellt einen Zaubertrank vor und der Beste unter ihnen bekommt einen goldenen Hinkelstein verliehen.
Wie Asterix und Obelix bald erfahren, war die Vorsichtsmaßnahme, Miraculix zu begleiten, berechtigt. Eine Horde von Goten treibt sich in der Gegend herum. Während die beiden unbesiegbaren Gallier vor dem Wald auf den Ausgang des Wettbewerbs warten, treten die Goten im Wald in Aktion. Sie entführen den besten Druiden - Miraculix - nach Germanien, um mit der Hilfe seiner Zauberkräfte eine Invasion Galliens vorzubereiten. Schnellstens eilen Asterix und Obelix hinterher, um ihren Druiden zu befreien.

Die Goten stehen in diesem Band für Deutsche und werden als invasionsfreudig, militaristisch und barbarisch dargestellt. Wahrhaft köstlich karikieren Uderzo und Goscinny die vermeintlichen deutschen Stereotype und mehr als einmal sieht sich der (deutsche) Leser mehr als ertappt. Irgendwie haben diese Franzosen recht mit ihrer, allerdings humorvollen, Abrechnung mit den Deutschen, Pardon, den Goten.
Dies ist der dritte Band der Reihe nach Zählweise der französichen Originalausgabe, in Deutschland erschien er als siebter Band. Hier wurden die ersten sieben Abenteuer in veränderter Reihenfolge editiert - vor allem durch den Erfolg des Kinofilms "Asterix und Kleopatra". Das entsprechende Album, das sechste in Frankreich, wurde in Deuschland vorgezogen und als zweites Album herausgegeben.

Ab der Gesamtausgabe wurde zur Darstellung der gotischen Sprache eine andere Fraktur-Schriftart als gewählt. Die in den ersten Ausgaben verwendete muss eindeutig unter "schwer lesbar" eingeordnet werden, hatte aber ihren Reiz. Nun wurde auch auf die Benutzung des "langen s" verzichtet, welches normalerweise im Anlaut und in der Mitte von Silben sowie in festen Buchstabenverbindungen (sp, ss, st) steht. Statt dessen wird (fast) durchgängig das "runde s" verwendet, das normalerweise nur im Auslaut von Silben steht und sehr viel besser zu erkennen ist. An zwei Stellen wird allerdings trotzdem noch das korrekte "s" der Fraktur-Schrift benutzt: Seite 10/Bild 8 im Wort "spannend" sowie Seite 31/Bild 10 und folgende im Wort "Sackgasse".
Weiter Änderungen am Text sind auf Seite 13, Bild 9 (alt: Hast du gesehen?, neu: Hast du ihn gesehen?) und Seite 20, Bild 4 (alt: *Lat.: Ich sehe das Bessere, aber ich folge dem Schlechteren., später: *Lat.: Wider besserer Einsicht tue ich das weniger Günstige., neu: *Lat.: Ich sehe das Bessere und heiße es gut, dem Schlechteren folge ich. zu finden.
Eine große Ausnahme bildet die Änderung eines Stadtnamens. Aus "Dariorigum” wurde ab 2000 "Darioritum”. Beide Namen sind in der Bretagne geläufig, der letztere ist der häufiger verwendete. Dieses Beispiel zeigt auf, mit welcher Genauigkeit jede einzelne Ausgabe und Sprachversion überprüft und kontrolliert wird. Uderzo legt allergrößten Wert auf Korrektheit und Authentizität.

Die Zeichnungen und der Text bezeugen weiterhin, dass sich allmählich das Erscheinungsbild der Hauptfiguren festigt und den heutigen ähnlich wird. Doch Majestix (Majestix (de) = Abraracourcix (fr) = Vitalstatistix (en) = Macroeconomix (us-en) = Abraracourcix (it)), der Chef des Dorfes und Troudadix (Troubadix (de) = Assurancetourix (fr) = Cacofonix (en) = Malacoustix (us-en) = Assurancetourix (it)), der Barde treten zwar auf, sind aber mit den liebenswürdigen und charmanten Persönlichkeiten der späteren Abenteuer nicht zu vergleichen.
Des weiteren sind Witz und Charme dieses Abenteuers hoch zu loben und ein Stück weit gelungener als in den ersten beiden Abenteuern der gallischen Helden ("Asterix der Gallier" und "Die goldene Sichel").
Doch immer noch sind wenig Anspielungen, ein geringer Detailreichtum der Zeichnungen und sparsame Verwendung von Charakteren zu bemerken.

Fazit: Das Niveau dieses Abenteuers liegt leicht über dem der beiden Vorgänger, ist aber - wie die späteren Alben von Uderzo und Goscinny belegen - noch steigerungsfähig. Dennoch ein zu empfehlendes Abenteuer der Gallier, vor allem das Treffen und die "Zaubershow" im Karnutenwald ist ein Highlight dieses Comics, dass niemand verpassen sollte.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2004 | ISBN: 3770400070 | Preis: 10 Euro | 48 Seiten

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