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 Krümel und Rosine im Tohuwabohu


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Krümel ist sauer. Wieder planen Marlena, Krümels Opa und Rosine das totale Chaos. Findet zumindest Krümel. Alle anderen sind begeistert. Marlena will ein halbes Jahr mit ihrer Mutter in die USA verreisen und Rosine soll solange zu Hause ihren Platz einnehmen. Da Marlenas Vater die kleine Fee für seine Tochter halten wird - so ist das mit Feen, wenn sie ein bisschen zaubern - geht diesmal alles glatt. Doch Krümel weiß noch genau, wie beim letzten Versuch Rosines alles, aber auch wirklich alles, schief ging. Doch sie lässt sich überreden. Schließlich will sie insgeheim ja selber mit Rosine zusammen sein und außerdem ist ihr Opa dafür und ihre beste Freundin Evi weiß auch Bescheid und findet die Idee prima.
Alles könnte glatt gehen, wenn nicht bereits am ersten Tag - Marlena sitzt schon im Flugzeug - die kleine Rosine einfach nicht auftauchen würde. Krümel kann in der Schule im letzten Moment verhindern, dass die Schulleitung zu Hause bei Marlenas Vater anruft, um zu fragen wo Marlena ist. Sie behauptet, Marlena wäre krank.
Doch wo um alles in der Welt ist Rosine? Das ist aber nur der Anfang von einer solchen Menge an Abenteuern und Chaos, dass Krümel am Ende nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht.

Das dritte Abenteuer von Krümel, dem kleinen Menschenkind, und Rosine, der Fee, wartet mit unzähligen Verwicklungen auf. Es geht recht spannend zu und immer ist es ein leiser, augenzwinkender Humor, der zwischen den Zeilen durchblinkt.
Im Gegensatz zum zweiten Band der "Trilogie" ("Krümel und Rosine in Schwierigkeiten"), knüpft dieses Buch an der Erfolg, den Stil und den Ideenreichtum des ersten Bandes an ("Krümel und Rosine"). Er verstrickt sich nicht in langen Schilderungen, schwierigen Beziehungen und langen Erklärungen, sondern ist erfrischend kurzweilig und immer wieder höchst lustig.
Die 173 Seiten vergehen wie im Fluge und Langeweile kommt ganz selten auf. Zwar sind einige Ideen, zum Beispiel Computer versus Glaskugel, immer noch unverständlich und den jungen Leserinnen nicht logisch genug begründet, aber die Geschichte an sich ist so locker erzählt und hat so nette Charaktere, dass es Spaß macht, sie vorzulesen oder anzuhören.
Die Stärke der Autorin ist eindeutig die Welt der Kinder, in der Schule oder zu Hause und ihre Probleme zu schildern. Ob Schulkameraden, die quälen, oder die Scheidung der Eltern, immer hat man das Gefühl, mitten im Leben zu sein und einen ganz normalen Alltag zu erleben. Einzig die Fee und ihre meist schief gehenden Zauberkunststücke sind aus dem Reich der Fantasie. Sie sind in diesem Band aber angenehm zurückhaltend eingesponnen, so dass diese Seite der Geschichte manchmal völlig in den Hintergrund tritt. Das nützt dem Buch und der Spannung sehr, es gefällt immer dann besonders, wenn im einfachen, gradlinigen Stil, den die Autorin verwendet, scheinbar Belangloses zur Sprache kommt, das aber mit warmem Humor und genauer Beobachtungsgabe. Das die Autorin Lehrerin ist, fällt in diesen Sequenzen besonders auf, sie verwendet einen offensichtlich reichen Erfahrungsschatz, um diese "Alltäglichkeit" zu vermitteln.
Ohne Rosine und ihre Eskapaden jedoch würde dem Buch die Portion Chaos fehlen, die es aus der Masse der Veröffentlichungen heraushebt.

Fazit: Dieses dritte Buch von Krümel und Rosine ist das bisher beste. Es ist stringenter geschrieben als Band Eins, spannender als Band Zwei. Wer die ersten beiden Bände kennt, sollte unbedingt zugreifen, es lohnt sich. Ohne Kenntnis der Vorgeschichte ist es jedoch weniger gut, es baut eindeutig auf den anderen Büchern auf.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. März 2003 | ISBN: 3522175689 | Preis: 9,90 Euro | 176 Seiten

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