Lobo, der krasseste Kopfgeldjäger der Galaxie, hat einen Wahnsinnsjob an Land gezogen: Sagenhafte zehn Millionen Credits winken ihm als Belohnung, wenn er einen Mann namens Mr. Qigly in seine Gewalt bringt. Qigly, bislang als Buchhalter für den kriminellen pangalaktischen Mob tätig, wurde von der untoten Gang um Mort Fatale entführt. Gemeinsam mit seinem "Kumpel" Jonas macht Lobo sich daran, den Auftrag auszuführen und Qigly zu schnappen - klingt schließlich kinderleicht. Was die beiden allerdings nicht wissen: Sein Auftraggeber Bunsen hat ihn nicht ohne Grund auf Qigly angesetzt. Bunsen hofft, dass Lobo, der immer nur für Chaos und Ärger sorgt, bei dem Auftrag ums Leben kommt und dass die Handlanger des Kopfgeldbüros dann die zehn Millionen Credits einstreichen können. Zudem ist die Qigly-Entführung nicht ganz das, was sie zu sein scheint ... Als Lobo herausfindet, dass er gelinkt wurde, bricht die Hölle los.

Im Jahr 1983 erblickte mit Lobo eine Comicfigur das Licht der Welt, die sich im Lauf der Jahre und in zahlreichen Auftritten in verschiedenen Serien zu einer der brutalsten und gleichzeitig witzigsten DC-Figuren wandeln sollte. Vor allem in den 90er Jahren war Lobo, der sich mittlerweile zum herrlich überzeichneten Biker gemausert hatte, extrem populär und begeisterte die Fans durch seine kompromisslosen, politisch absolut inkorrekten und dabei schreiend komischen Aktionen. Lobo, auch bekannt als "Der Präsi", ist ein mit allen Wassern gewaschener Alien-Kopfgeldjäger, der sich weder mit Konventionen noch mit Regeln aufhält und der für sein Faible für scharfe Babes, Bier, Bikes, Knarren und vor allem für seine Brutalität berühmt-berüchtigt ist.
Panini Comics hat mit der "Lobo Collection 1" die ersten sechs Lobo-Hefte aus den Jahren 1993/94 in einem hochwertigen Softcoveralbum zusammengefasst, das Fans wie Neueinsteiger gleichermaßen begeistern sollte. Der 164 Seiten starke Sammelband umfasst die Stories "Die Qigly-Affäre" (Lobo 1 - 4), "Bludhound Blood - Blutsbande" (5) und "Keep on truckin'" (6). Alle Stories sind gleichermaßen blutig, durchgeknallt und extrem unterhaltsam. Lobo splattert sich seinen Weg durch die Galaxie, immer auf der Suche nach dem nächsten Kopfgeld, das es zu ergattern gilt - letzten Endes meist erfolglos, denn oft genug kommt es zum plötzlichen Ableben der Gesuchten, sobald der Kopfgeldjäger seiner Wut wieder einmal freien Lauf lässt. Ganz nebenbei macht Lobo noch ein galaktisches Diner mehrfach dem Erdboden gleich, legt sich mit dem furchtbar tugendhaften Superhelden Gold Star an und räumt als Trucker unter Piraten auf. Das alles liest sich unglaublich gut (Story: Alan Grant) und sieht auch unglaublich cool aus (Zeichnungen: Val Semeiks, Tusche: John Dell, Farben: Gloria Vasquez); die Dialoge sind hier mindestens genauso gut wie die überdrehten Illustrationen, wobei auch die deutsche Übersetzung von Christian Heiss wirklich gelungen ist.
Die Lobo-Comics sind nicht nur eine ziemlich abgefahrene Orgie aus Sci-Fi-Gewalt und pausenlosen Flüchen, sie sind vor allem ein Schatz an Ironie und wirklich komischen, rasend schnell erzählten Szenen, neben denen sich alle anderen Superheldencomics plötzlich viel zu brav und ernst ausnehmen. Obwohl oder gerade weil der Protagonist wahrlich kein sympathischer Charakter ist - chauvinistisch, versoffen, gewalttätig und jähzornig - macht er 1000 Mal mehr Spaß als viele etablierte Helden. Die "Lobo Collection 1" ist ein riesiger Spaß und definitiv eine Kaufempfehlung. Lobo ist einfach Kult und mit diesem Sammelband kann der irre Antiheld mit den Abenteuern aus den 90ern noch einmal richtig aufdrehen!

Eine Leseprobe gibt es bei Panini Comics.