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 NCIS - Die zwölfte Season

Naval Criminal Investigative Service


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Sergei Mishnevs blutiger Rachefeldzug gegen Gibbs hat ein weiteres Opfer gefordert, jetzt ist diese Auseinandersetzung persönlich. Zusammen mit dem ebenfalls betroffenen FBI-Agenten Tobias Fornell setzt das Team beim NCIS alle Hebel in Bewegung, um diese Bedrohung endgültig in den Griff zu bekommen. Immer mit dem Ziel vor Augen das Foto von Mishnev an der "Most Wanted"-Wand mit einem roten Balken zu versehen.

[PIC]Etwas zu schnell wird der Ruf der Vergangenheit und damit auch die fortgesetzte Handlung aus dem ersten Teil der zwölften Staffel um den russischen Söldner Mishnev - überzeugend gespielt von Alex Veadov - beiseitegeschoben. Trotz einer finalen, gelungenen Wendung, beziehungsweise einer Hilfestellung von unerwarteter Seite in dieser Konfrontation, ist es unbefriedigend, wie schnörkellos das Ende ausfällt. Aris verdorbenen Halbbruder in den Fokus zu rücken, hat große Erwartungen geweckt, die nur bedingt erfüllt werden. Dabei ist der Auftakt durchweg gelungen. Die nachgestellten Morde aus früheren Zeiten, die das Team zum Beispiel den Verlust von Jenny Shepard oder "Kate" noch einmal vor Augen führten und für Spannung sorgten, werden innerhalb weniger Augenblicke einfach abgestreift. Ob die erneute Selbstjustiz wirklich hilfreich für die Handlung ist, sei einmal dahingestellt, aber nach einem so langen Aufbau wirkt dieser Abschluss übereilt.

Weiterhin ist die Handlung in dieser Staffel hochgradig emotional ausgefallen. Dianes Tod reißt Fornell so sehr aus dem Alltag, dass Gibbs ihn wieder auf den rechten Weg bringen muss. Generell ist es schön, dass viele alte Gesichter kurze Gastauftritte haben oder zumindest Erwähnung finden. Es zeigt, dass sich das NCIS-Team an ihre Protagonisten erinnert und diese - meist positiven - Erinnerungen beim Zuschauer am Leben erhalten will, und sei es nur in Form von Visionen, die Gibbs bisweilen hat. Jenny, "Kate", Franks und einige mehr werden sinnvoll in die Geschichten eingebaut, was das Fanherz in den jeweiligen Szenen höher schlagen lässt. Aber auch die Lebenden kommen zur Geltung. Gab es im ersten Teil der Staffel das Wiedersehen mit Borin von der Küstenwache, hat hier die ehemalige Soldatin Hollis Mann, die Gibbs dereinst den Kopf verdrehte, ihren Auftritt.

[PIC]Im weiteren Verlauf der Staffel stehen wieder die "gewöhnlichen" Fälle auf der Tagesordnung. Kadetten, die sich untereinander disziplinieren und ein ermordeter Lieutenant, der die Tapferkeitsmedaille bekommen sollte, werden beispielsweise zum Gegenstand von Ermittlungen. Wie so oft spiegelt sich in den Fällen eine gewisse Aktualität wieder, sei es im Bereich der Streitkräfte oder dem Weltgeschehen. Hinzu kommen privatere Fälle, wie zum Beispiel die Auferstehung von Tarnidentitäten von Gibbs und seinem alten Mentor Franks oder ein Gemäldediebstahl, bei dem DiNozzo Senior hilfreich zur Seite stehen möchte. Nach und nach entwickelt sich eine weitere Rahmenhandlung, in der Kinder für den Terror instrumentalisiert werden. Hier heißt es wieder Abschied nehmen, in doppelter Hinsicht. Ein weiterer Nebendarsteller schließt für immer seine Augen, bevor der Zuschauer mit einem nicht ganz unbekannten Cliffhanger zurückgelassen wird.

Nach dem Ausstieg von Ziva stellte sich für diese Staffel eine große Frage: Kann Ellie ein vollwertiges Mitglied werden? Die Einführung und Vorstellung des neuen Teammitglieds stieß auf Skepsis, ob sie in die vorhandene Dynamik zwischen den Protagonisten passt. Sie ist spürbar anders, fügt sich jedoch gut in die Strukturen ein und ermöglicht neben jeder Menge Unterhaltung und neuer Hintergrundgeschichten auch eine Neuauflage des "Bambina"-Spiels. Insgesamt stehen auch diese zwölf Folgen für eine gelungene Mischung aus Charakterentwicklung, Spaß, guten Kriminalfällen und einer Dosis Trauer um die abgetretenen Nebendarsteller, die mit ihren Auftritten die Serie bereichert haben. Eine Bereicherung ist erneut der Bonusteil. Zu sehen gibt es einige Eindrücke hinter den Kulissen, unter anderem zu Mishnev, Rocky Carrolls Regiedebüt oder allgemeinen Informationen zur Serie, die wirklich sehenswert sind.

Kurzum: Staffel zwölf ist auch weiterhin auf einem hohen Niveau, und weiß den Zuschauer zu unterhalten. Das abrupte Ende um den persönlichen Kampf gegen Mishnev ist in Kombination mit der Art des Absch(l)usses sicherlich nicht jedermanns Sache, aber Langeweile kommt definitiv keine auf.

Nicolas Gehling



DVD | Disc-Anzahl: 3 | EAN: 4010884551198 | Erschienen: 4. Februar 2016 | FSK: 16 | Laufzeit: 491 Minuten | Preis: 26,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Holländisch, Deutsch, Französisch, Italienisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch: DD 5.1, Italienisch Stereo

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