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 Attila

Der Schrecken der Welt

Autoren: Klaus Rosen
Verlag: C. H. Beck

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
"Der Schrecken der Welt", so lautet der Untertitel der Biografie des Hunnenkönigs Attila und tatsächlich war jener Kriegsherr zu seiner Zeit ein solch gefürchteter Gegner, dass sein Name heute noch für Kriegsschrecken und brutale Eroberungen steht. Und doch ging von dem Hunnenkönig immer schon eine Faszination aus. Wer war der Mann, der ein Volk vereinte und mit seinen Feldzügen das Gefüge der Welt veränderte? Der Althistoriker Klaus Rosen geht in seinem Buch dieser Frage nach.

Über jemanden zu sagen, er benehme sich wie Attila und die Hunnen, ist wahrlich kein Kompliment. Auch heute steht der Name für negative Eigenschaften und das so deutlich, dass jeder den Vergleich sofort versteht. So beginnt die Biografie Attilas denn auch mit einem Kapitel aus der jüngeren Geschichte, bevor der Autor Klaus Rosen sich ins fünfte Jahrhundert nach Christus begibt und zeitgenössische Berichte zitiert. Dabei setzt er sich nicht nur mit dem Hunnenkönig auseinander, sondern beleuchtet auch die damaligen Lebensverhältnisse des hunnischen Volkes sowie des Römischen Reichs. Wer den Kriegsherrn nur als gnadenlosen Schlachtenlenker kennt, wird überrascht sein, dass er durchaus auch diplomatische Beziehungen zum Römischen Reich unterhielt und von dort auch finanziert wurde.

Auch den vorherigen Königen der Hunnen ist ein Kapitel gewidmet, so dass der Leser über das Umfeld Attilas umfassend informiert wird. Die einzelnen Kapitel sind dabei kurz und leicht verständlich gehalten, so dass auch Einsteiger nicht überfordert werden. Trotzdem enthalten sie jede Menge gut recherchierter und fundiert erläuterter Informationen. Der Leser erfährt so einiges Überraschendes aus dem Leben des Herrschers, wie etwa sein unerwartet friedliches Ableben, oder den Zerfall seines Reiches, aber auch Informationen über Attilas Schlachten und seinen Führungsstil. Das letzte Kapitel widmet sich dann schließlich noch dem Mythos Attila, seiner Erwähnung in Kunst und Literatur.

Angenehm ist, dass Klaus Rosen zwar verschiedene Theorien über Attilas Herrschaft erläutert, sich aber nie in Spekulationen versteigt. Sein Buch ist sachlich und verzichtet darauf zu werten oder Partei zu ergreifen. Was er schreibt, ist nachvollziehbar - nicht nur, weil es plausibel dargelegt wird, sondern auch wegen der sehr ausführlichen Quellenangaben. 60 der 320 Seiten des Buchs bestehen aus Literatur- Personen- und Abkürzungsverzeichnis, Quellen- und Abbildungsnachweisen sowie Anmerkungen, einer Zeittafel und natürlich dem Dank an die Mitarbeiter des Professors.

"Attila" ist unterhaltsam und kurzweilig, bleibt dabei jedoch deutlich ein Fachbuch und zwar ein sehr gutes. Es ist die Zeit wert, die es braucht, um gelesen zu werden. Wer sich für Geschichte interessiert, sollte einen Blick hinein werfen, gerne auch mehr.

Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der Verlagsseite.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 9. März 2016 | ISBN: 9783406690303 | Preis: 24,95 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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