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 Banksy does New York

Regisseure: Chris Moukarbel
Verlag: WVG Medien GmbH

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
31 Kunstwerke in 31 Tagen, das hatte sich Banksy vorgenommen, als er im Jahr 2013 einen Monat lang in New York residierte. Der populäre Streetart-Künstler verteilte seine Werke durch die ganze Stadt, was die örtliche Kunstszene in einen Taumel versetzte. Eine beispiellose Hatz nach den Kunstwerken begann. Regisseur Chris Moukarbel dokumentierte die Suche nach Banksy, interviewte sowohl das Publikum als auch Kunsthändler und folgte den Spuren des Künstlers.



Eines vorweg, Banksys Identität wird auch in dieser Dokumentation nicht aufgeklärt. Seit Jahren macht sich der Künstler einen Spaß daraus, mit der Neugierde der Medien und Menschen zu spielen und Fans seiner Kunst erfahren erst, wo auf der Welt eins seiner Werke zu finden ist, wenn er schon wieder fort ist.

Beste Gelegenheit, dies zu ändern ergab sich im Jahr 2013, als Banksy einen ganzen Monat lang als Artist in Residence in New York tätig war. Jeden Tag veröffentlichte er ein neues Werk, was nicht nur zahlreiche Schaulustige anlockte, sondern auch die unterschiedlichsten Reaktionen hervorrief.

So wird in dem Film "Banksy does New York" auch nicht nur die Kunstaktion dokumentiert, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen mit den Werken umgehen. Passend dazu zeigt Regisseur Chris Moukarbel gleich in den ersten Minuten, wie einige Männer versuchen, einen "echten Banksy" zu stehlen und die Polizei eingreifen muss. Es wird noch öfter geschehen, dass fremde Menschen versuchen, aus seinen Werken Kapital zu schlagen, sei es, dass örtliche Künstler ihr eigenes Tag seinen Werken hinzufügen, um bekannter zu werden, oder dass clevere Passanten die Sicht auf ein Bild blockieren und allen Ernstes nur gegen Bezahlung bereit sind, ein Foto zu ermöglichen. Ganz Dreiste packen die Kunstwerke gleich ein, oder zerstören sie. Dokumentiert werden diese Aktionen mit Zusammenschnitten von Youtube-Videos, geführten Interviews, Twitter-Nachrichten und Ausschnitten aus Nachrichtensendungen, die alle im Original belassen und lediglich mit deutschen Untertiteln versehen wurden.

Auch wenn der Regisseur komplett auf eine Kommentierung verzichtet, wird dem Zuschauer deutlich vor Augen geführt, wie schnell aus Kunst Kommerz wird, etwa, wenn ein Kunsthändler darüber schwadroniert, dass er Banksy eigentlich einen ganz großen Gefallen tut, wenn er an seinen Kunstwerken verdient. Einen schönen Gegensatz dazu bilden Menschen, die einfach Freude an seinen Werken haben, wie ein örtlicher Händler, der alles tut, um ein an seine Hauswand gesprühtes Graffiti zu bewahren, oder auch Banksy selber, der an einem Tag einige seiner Werke von einem unbekannten Straßenhändler für einen Spottpreis verkaufen lässt. Hier wird dann ganz deutlich, was der Künstler von der Geldmaschine, die sich Kunstmarkt nennt, hält.

"Banksy does New York" zeigt in schnellen, unterhaltsamen Schnitten jeweils kurze Szenen, die stimmungsvoll die Freude und auch die Hektik einfangen, welche auf der Jagd nach den Bildern zu spüren ist. In die Tiefe geht er nicht, bietet aber immer wieder neue kleine Entdeckungen, die es sich anzusehen lohnt, und bleibt dabei über siebzig Minuten lang unterhaltsam.

Iris Jockschat



Blu-ray Disc | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 18. März 2016 | Laufzeit: 77 Minuten | Originaltitel: Banksy does New York | Preis: 13,99 Euro | Sprache: Englisch | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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