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 Sherlock Holmes Society, Band 2: In Nomine Dei


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Holmes ist wieder in London. Nachdem er in einem kleinen irischen Dorf mit einer neuen und ungeheuer bösartigen Epidemie konfrontiert wurde, führen ihn seine Nachforschungen in höchste Kreise. Auf seinen treuen Gefährten Watson kann er nicht zählen, da dieser verletzt wurde und nun ohne Bewusstsein im Krankenhaus liegt. Sherlocks Bruder Mycroft unterstützt den Detektiv, wo er nur kann, doch eine Ausbreitung des Virus können beide nicht verhindern. Wer aber steckt dahinter und wie kann diese Krankheit noch aufgehalten werden, bevor die Zivilation im Chaos versinkt?

Auch im zweiten Teil der Reihe Sherlock Holmes Society kann der Ermittler sich nicht alleine auf seine analytischen Fähigkeiten verlassen. Zwar liegt es an ihm, eine Verschwörung aufzudecken und die Ausbreitung einer Epidemie zu verhindern, doch es braucht mehr als einen starken Verstand, um diese Mission unbeschadet zu überstehen. Nun war Holmes schon immer mit Leib und Seele dabei, wenn es darum ging, ein Verbrechen aufzuklären, doch jetzt werden ihm auch Fähigkeiten als Teamplayer abverlangt. Er allein ist in der Lage, den begabten, aber jähzornigen Mr Hyde dazu zu überreden, an einem Heilmittel zu arbeiten. Noch dazu muss er mit der Armee zusammenarbeiten und vor allen Dingen den hilflosen Dr. Watson schützen. Kein Wunder, dass er nicht zur Ruhe kommt.

Arbeitete Autor Sylvain Cordurié im ersten Teil mit den Zeichnern Stéphane Bervas und Eduard Torrentes zusammen, so wechselt er mit "In Nomine Dei" zu Alessandro Nespolino und Ronan Toulhoat. Beide bringen natürlich ihren eigenen Stil mit; trotzdem wirkt die Geschichte beider Bände homogen. Auch hier wird die Handlung in vielen kleinen Bildern erzählt, die oft ineinander verschachtelt sind. Das erzeugt Tempo und macht den Eindruck einer atemlosen Hatz durch die Ereignisse. Holmes ebenso wie der Leser werden manchmal mit winzigsten Details konfrontiert - wie eine Schweißperle auf der Stirn eines Verdächtigen, die unvermittelt in den Fokus gerät, oder einem verstohlenen Blick, der Holmes seinem Ziel wieder näher bringt. So wird auch in ruhigen Passagen die Spannung verstärkt und immer weiter angezogen.

Einen großen Teil des Comics nimmt die handfeste Action ein. Immerhin geht es um eine Bedrohung, wie sie das Königreich noch nicht gesehen hat und eine Verschwörung die nichts weniger will, als Großbritannien für vergangene Sünden zu strafen. Da muss Holmes mehr als einmal sein Leben und seinen Verstand aufs Spiel setzen, wenn er das Schlimmste verhindern will. Gut, dass er sich hierbei auf seinen Bruder und seine Weggefährten verlassen kann.

Dem eingefleischten Fan des Duos Holmes und Watson wird der treue Doktor fehlen, der hier außer Gefecht gesetzt wurde. Der Handlung schadet dies hingegen nicht. Sie lässt genug Platz für mutige Taten und selbstlose Opfer, die den Leser berühren und der Geschichte ein bisschen mehr Tiefe verleihen. Natürlich braucht niemand eine griechische Tragödie zu erwarten, aber hier funktionieren Action, Grusel und Detektivgeschichte sehr gut miteinander und sorgen für einen unterhaltsamen Lesegenuss.

Eine Leseprobe findet sich auf der Seite des Splitter-Verlags.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 1. Juli 2016 | ISBN: 9783958392762 | Originaltitel: Sherlock Holmes Society | Preis: 22,80 Euro | 112 Seiten | Sprache: Deutsch

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