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Während Kathy Austin und ihre zwei männlichen Begleiter in Namibia auf der Suche nach Spuren Hermann Görings sind, spielt sich im Stadtteil Whitechapel in London ein weiteres mysteriöses Schauspiel ab. Eine ältere Dame aus der Gegend, Miss Rose-Mary Lane, trifft unverhofft nach einem Pub-Besuch auf ihren Sohn Brian. Diesen hat sie allerdings vor vier Monaten begraben müssen. Gleichzeitig erschrocken und voller Freude fällt sie ihm um den Hals. Brian aber erwidert die Zuneigung seiner Mutter nicht, sondern zerfällt auf offener Straße zu Staub. Einfach so.
Hermann Göring und Brian Lane sind keine Einzelfälle. Ein weiterer Bericht über eine solche Sichtung kommt aus Arizona, nahe Tombstone. Gleich mehrere Verstorbene sollen gesehen worden und schließlich zu Staub zerfallen zu sein. Nichts blieb von ihnen übrig, selbst der Staub löste sich auf. Namibia, London, Arizona. Allen gemein ist, dass die Gräber der Verstorbenen vor Kurzem geöffnet worden sind, die Toten aber unverändert in ihren Särgen liegen. So auch Hermann Göring, wie Kathy Austin feststellt, als sie bei ihren Recherchen auf das Grab desselben trifft. Seine Leiche wurde tatsächlich auf den afrikanischen Kontinent gebracht und dort bestattet ...
Episode 1 der aktuell im Monatsrhythmus bei Splitter erscheinenden Leo-/Rodolphe-Serie endete mit einem Cliffhanger, der in dem zweiten Band nach einigen Seiten wieder aufgenommen wird. Eingeleitet wird die zweite Namibia-Episode mit einem mysteriösen Geschehnis in London, das den Beobachtungen in Namibia gleicht. Ein Toter wird scheinbar lebendig auf der Straße gesichtet und zerfällt zu Staub, sobald ihm jemand zu Nahe kommt - ihn jemand zu erkennen scheint. Die Story schwenkt zwischen verschiedenen Schauplätzen hin und her und fügt so spannend und nahtlos die parallel stattfindenden und zugleich unerklärlichen Geschehnisse auf der Erde aneinander. Dies erhöht die Geschwindigkeit der Geschichte und das Gefühl, dass da noch wesentlich mehr kommen wird. Ist ja erst die Episode 2!
Zwar ist dieser Band für Leo-Verhältnisse sehr kreaturenarm, bringt aber die Story um einiges weiter und langsam werden auch die Science-Fiction-Elemente deutlicher. Die Zeichnung auf der Rückseite des Hardcover-Albums, die zwei fliegende Untertassen über den Weiten einer Schlucht zeigt, weist den Lesern da ja bereits seit dem ersten Teil den Weg, auch wenn diese bisher keine Begegnung mit seinen Werken hatten.
Neben dem hervorragenden Szenario bleiben auch Marchals Zeichnungen und Bouëts Koloration auf dem hohen Niveau des Einsteigerbandes. Bouëts Farbgebung lenkt damit die Stimmung in den zum Ende hin häufiger auftretenden mystischen Szenen sehr geschickt und trägt maßgeblich zur Wirkung des Gesamten auf die Leser bei.
Zum Ende hin entlassen uns die Autoren wiederum mit einem Cliffhanger, der jeden dazu bringen dürfte, sich schnellstmöglich die nächste Episode zu besorgen.
Eine Leseprobe steht auf der Webseite des Splitter Verlags zur Verfügung: reinlesen.