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 Wir sind die Guten


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der ehemalige Polizeichef Karl Sönnigsen langweilt sich, seit er seinen Job an den Nagel gehängt hat, um in den Ruhestand zu gehen. Schließlich war er es sein tägliches Brot, neben kleineren Vergehen, auch ab und an einen ordentlichen Verbrecher zu jagen. Doch anstatt wenigstens einmal auf seinen Rat zu hören, macht sein Nachfolger Hauptkommissar Peter Reuter die Schotten dicht und hat dem versierten Ermittler sogar Hausverbot in seiner ehemaligen Wirkungsstätte erteilt. Deshalb ist Karl unendlich froh, als ihn plötzlich eine Freundin bittet, nach ihrer verschwundenen Putzfrau zu suchen. Zur gleichen Zeit geschieht an der Steilküste ein Mord, der in wundersamer Weise mit Karls heimlichen Nachforschungen zusammenhängt.

"Wir sind die Guten" ist der zweite Fall eines ungewöhnlichen Ermittlerteams, das der pensionierte Polizeichef Karl Sönnigsen um sich gescharrt hat. Denn neben dem einstigen Hauptkommissar agieren dicht an seiner Seite sein langjähriger Freund Onno, dessen Tochter bei der Sylter Polizei angestellt ist, Onnos neue Flamme Helga, auf die Karl immer ein wenig eifersüchtig ist, sowie die am Wiederauftauchen der vermissten Putzfrau interessierten Schwägerinnen Inge und Charlotte, die ihr gut gehütetes Geheimnis nunmehr aufdecken müssen. Eine hochbetagte, mit vielfältigen Verbindungen und interessanten Fähigkeiten ausgestattete Truppe, die sehr ambitioniert zu Werke geht.

Autorin Dora Held ist vielen Lesern bereits von ihren auf Sylt spielenden Romanen wie "Tante Inge haut ab" oder "Urlaub mit Papa" bekannt. Deshalb wundert es nicht, dass sie für ihre Kriminalromane weder ein neues Setting aussucht, noch neue Figuren. Denn der pensionierte Finanzbeamte Walter und seine Frau Inge sowie ihr Bruder Heinz und dessen Frau Charlotte sind hinlänglich bekannt. Doch während in den erfolgreichen Romanen eher die Töchter von Charlotte und Heinz im Mittelpunkt der Handlung stehen, sind es in den Kriminalromanen handfeste Verbrechen, die auf der nordfriesischen Insel geschehen und die geklärt werden müssen.

Voll gepackt mit alltäglichen Problemen, mit Streitigkeiten im Freundesbereich und Auseinandersetzungen auf der Wache weiß der zweite Fall der engagierten Rentnertruppe gut zu unterhalten. Deshalb stört es auch nicht, dass es während der Recherchen über den Verbleib einer Putzfrau eher beschaulich zugeht und der von den Profis untersuchte Mord nicht immer die notwendige Aufmerksamkeit erhält. Denn das Besondere an den von Dora Held geschriebenen Sylt-Krimis sind immer noch die wie aus dem Leben gegriffenen Figuren. Da sind lustige Szenen und amüsante Schlagabtausche vorprogrammiert und nebenher gibt es auch noch ausreichend Platz, um die wunderbare Atmosphäre auf der eher rauen Insel einzufangen.

Fazit:
Ein vergnüglicher Krimi, bei der die ernsthaft ausgeführten Verbrechen nur schmückendes Beiwerk sind, während die Recherchen einer ganz besonderen Ermittlergruppe im Mittelpunkt der Handlung stehen.

Eine Leseprobe sowie weitere Informationen zu Dora Held und ihre Bücher gibt es auf der Verlagswebsite.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 9. Juni 2017 | ISBN: 9783423261494 | Originaltitel: Wir sind die Guten | Preis: 15,90 Euro | 512 Seiten | Sprache: Deutsch

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