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 Krieg nach dem Krieg

Revolution und Umbruch 1918/19


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Im kommenden Jahr jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Dieses Ereignis veränderte Europa wie keines zuvor. Monarchien brachen zusammen, Republiken entstanden und Grenzen verschoben sich. Anton Holzer hat in seinem Band "Krieg nach dem Krieg" Bild- und Textdokumente zusammengestellt, die einen Eindruck der unmittelbaren Folgen des Krieges vermitteln sollen.

Auf fast zweihundert Seiten in 13 Kapiteln wird in thematischer Gliederung ein Eindruck von den beiden Jahren 1918 und 1919 gegeben. Jeder Abschnitt beginnt mit einer kurzen Einführung, gefolgt von Bildern und Textdokumenten. Diese können mal kürzere Zitate von Personen oder Ausschnitte aus Zeitungen sein, aber auch längere Texte von Zeitgenossen, sowohl bekannter als auch unbekannter Menschen. Im Anhang gibt es darüber hinaus eine zweiseitige Zeittafel.

Anton Holzers "Krieg nach dem Krieg" ist ein gelungenes Bild- und Lesebuch zur Umbruchsphase 1918/1919, das zwar vor allem Deutschland betrachtet, aber auch die europäische Perspektive nicht ausblendet. Der Band hat nicht den Anspruch ein umfassendes Bild dieser Jahre zu geben, sondern einen authentischen Eindruck davon, wie Zeitgenossen diese erlebt haben.

So sind vor allem die vielen, oftmals farbigen Abbildungen von Fotografien oder Plakaten hervorzuheben, die diesen Band lohnenswert machen. Alle Abbildungen sind untertitelt, um sie einordnen zu können und geben gerade Lesern ohne viel Vorwissen eine Ahnung davon, wie die Nöte und Kämpfe dieser Zeit sich ausgewirkt haben auf die Menschen.

Aber auch die Texte sind lesenswert. Natürlich kann bei einem solchen Band immer gefragt werden, warum diese Texte und Zitate und nicht andere? Aber die Auswahl überzeugt in ihrer Vielfalt, denn es werden bekannte Größen wie Tucholsky oder Kollwitz genauso zitiert wie "einfache" Menschen, etwa Soldaten oder Handwerker. Nichts soll hier systematisch vermittelt werden, das muss jedem Leser klar sein. Aber die Fülle an verschiedenen Eindrücken aus Essays, Tagebüchern oder Zeitungen, geben eine Idee davon, wie es damals war. Schön ist auch, dass trotz des Fokusses auf Deutschland teilweise auch Material aus anderen europäischen Ländern berücksichtigt wurde.

Die kurzen aber informativen Einführungstexte geben einen Überblick zum jeweiligen Thema. So erfährt der Leser Grundlegendes etwa über Revolution, Friedensschluss oder Hungerkrisen. Leser mit Vorwissen dürften darin wenig Neues finden und sich eher über das Bildmaterial freuen. Insgesamt richtet sich der Band als Lese- und Bildband also eher an interessierte Laien. Für diese ist er auch uneingeschränkt zu empfehlen.


Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 11. September 2017 | ISBN: 978-3806235609 | Preis: 39,95 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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