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 Nathalie-Svensson-Reihe, Teil 2: Dominotod


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In der Nähe der nordschwedischen Stadt Sundsvall wird die Leiche des einige Tage zuvor verschwundenen Krankenhausarztes Thomas Hoffmann gefunden, der offensichtlich von seinem Mörder zunächst gefangen gehalten und gequält wurde. Zudem ist nun auch Hoffmanns Kollege Erik Jensen unauffindbar, und es scheint, dass ihn derselbe Täter entführt hat.

Da die Zeit drängt, ziehen die Ermittler aus Sundsvall die bekannte Psychiaterin und Profilerin Nathalie Svensson und ein Polizistenteam aus Uppsala heran. Es geht nicht nur darum, Hoffmanns Mörder zu fassen und Jensen lebend zu finden, sondern es müssen auch weitere Morde verhindert werden. Der Täter hat der Polizei Hinweise in Form von Dominosteinen hinterlassen, die darauf hindeuten, dass es noch mehr Opfer geben wird und vielleicht bereits gegeben hat.

Nathalie Svensson kämpft um das Sorgerecht für ihre Kinder und soll sich doch voll auf den Fall konzentrieren: Ein entführter, misshandelter und anschließend ermordeter Arzt, dessen Kollege offensichtlich demselben Menschen in die Hände gefallen ist – ihn kann das Team möglicherweise noch retten.
Dass Nathalies Schwester Estelle die Letzte war, die Erik Jensen gesehen hat, macht die Ermittlungen für die angesehene Psychiaterin nicht leichter. Bald schon zeigt sich ein komplexes Gefüge aus Geheimnissen, Lügen und Liebschaften, das zu durchdringen fast unmöglich scheint. Und allen läuft die Zeit davon.

Ein Handlungsstrang dient dem Fortgang der Ermittlungen, ein weiterer erzählt die Geschichte eines zurückgezogen lebenden Nordschweden in Form von eingestreuten Rückblenden. Es ist bald relativ klar, wohin diese führen werden, doch lässt sich der Mann erst spät richtig einordnen. So bleibt die Spannung erhalten.
Unglaubwürdig wirkt der Umstand, dass Nathalie weiter ermitteln darf, nachdem ihre Schwester Estelle in den Kreis der Tatverdächtigen aufgenommen wurde. Auch werden wichtige Spuren bisweilen nicht weiter verfolgt (sonst wäre der Krimi zu früh zu Ende). Die etwas blassen Charaktere mit ihren allzu komplizierten privaten und teils beruflichen Verwicklungen zu mögen oder zu hassen fällt schwer: Es kommt keine richtige Beziehung zwischen ihnen und dem Leser zustande.
Trotzdem versteht der Autor es, packend zu erzählen und den roten Faden nicht zu verlieren. Er fängt Stimmungen gut ein und vermittelt eine Geschichte, die sich meist gut nachvollziehen lässt.

Insgesamt ist "Dominotod" durchaus spannend geschrieben. Vor allem Leser, die bereits den ersten Band kennen, dürften diesen zweiten Teil der Serie um Nathalie Svensson mit Begeisterung lesen. "Neueinsteigern" empfiehlt er sich weniger, weil sehr häufig ohne weitere Erläuterung auf Ereignisse und Personen aus dem ersten Buch "So tödlich nah" verwiesen wird.

Ein Blick ins Buch wird auf der Verlagsseite angeboten.

Regina Károlyi



Taschenbuch | Erschienen: 1. Dezember 2017 | ISBN: 9783548288925 | Originaltitel: Dominodöden | Preis: 10,00 Euro | 365 Seiten | Sprache: Deutsch

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