Auch wenn einige längst nicht mehr ihre Funktion als Leuchtfeuer innehaben, begeistern Leuchttürme viele meeraffine Menschen, die mit ihnen Romantik und Nostalgie verbinden. Im Leuchtturmführer aus dem Verlag Delius Klasing sind vierzig attraktive Exemplare aus dem deutschen Norden versammelt, die in Bild und Wort vorgestellt werden.
Zunächst präsentiert der Autor in einer Einführung Wissenswertes rund um die Türme, es folgen die vierzig Porträts, beginnend mit Campen noch etwas westlich von Emden und endend mit dem Leuchtturm Greifswalder Oie.

Ob knallbunt, strahlend weiß, schwarz oder im dezenten originalen Backstein-Bräunlichrot, Leuchttürme verleihen Orten und Landschaften an der Küste ein besonderes Flair. Sie gehören zu den Erinnerungsfotos von den Nordseeinseln und bieten bisweilen atemberaubende Aussichten, sofern sie bestiegen werden dürfen. Auch die Historie der einzelnen Leuchtfeuer interessiert manchen Touristen.

In seinem Buch gibt Reinhard Scheiblich dem Fan der Türme eingangs bereits eine Fülle an allgemeinen Informationen an die Hand, beispielsweise zum Beruf des Leuchtturmwärters, zur Reichweite des Leuchtfeuers, zum Aufbau einer Fresnellinse, zu Tages- und Nachtkennung und auch zu "Rekorden" in Sachen Höhe, Alter und so weiter. In den Klappen befinden sich jeweils Karten der Nord- und der Ostseeküste, in denen die vorgestellten Leuchttürme mit der jeweiligen Seite im Buch verzeichnet sind.

Jedes Leuchtturmporträt umfasst eine Doppelseite. Neben der dazugehörigen Historie findet der Leser auch originelle Anekdoten vor. Ein großes, häufig ganzseitiges Foto und bisweilen noch ein kleineres als Ergänzung zeigt das Bauwerk sowie gegebenenfalls ein sehenswertes Detail von seiner besten Seite und in schönem Licht.
Zudem enthält jedes Kapitel einen Kasten mit Serviceinfos, wozu die Lage, ein "Highlight", eine kurze Übersicht über die wesentlichen Daten zum Turm, der ideale "Selfiepoint", Besichtigungszeiten, die Adresse fürs Navi, mögliche Hindernisse und Besonderheiten ("Achtung!") und, wenn das Umfeld noch etwas Spezielles bereithält, auch eine Info hierzu.

Recht knapp und informativ, dabei jedoch kurzweilig präsentiert der Autor die einzelnen Leuchttürme. Ansprechende Fotos, die den "Charakter" des jeweiligen Gebäudes wiedergeben, ergänzen die Texte, und die Infokästen bieten alles an Hinweisen, die ein möglicher Besucher benötigt. Das Buch macht neugierig auf die deutschen Leuchttürme, sowohl die berühmten "Hingucker" als auch tendenzielle Geheimtipps, und enthält alles, was ein Führer beinhalten sollte – dies in einem angenehm handlichen Format. Klasse!

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.