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 Federnlesen

Vom Glück, Vögel zu beobachten

Autoren: Johanna Romberg
Illustratoren: Florian Frick
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Sie sind in unserem Leben präsent wie kaum eine andere Gruppe von Wildtieren, sei es in Form von Singvögeln im Garten, Tauben in der Innenstadt oder Enten im Park, seien es Greifvögel in freier Wildbahn oder in der Falknerei – und es bieten sich noch viele weitere Gelegenheiten, Vögel zu beobachten.

In ihrem Buch "Federnlesen" erzählt die Journalistin Johanna Romberg davon, wie sie als Kind ihre Liebe zu Vögeln entdeckte, gefördert von ihren Eltern, und erläutert, wie der Leser selbst lernen kann, unsere gefiederten Mit-Lebewesen zu beobachten. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit verschiedenen Spezies, Aspekten des Arten- und Biotopenschutzes und Menschen, die darin involviert sind; eingeschobene Abschnitte mit dem Titel "Zugeflogen" bieten Ergänzungen, die von der Autorin spontan eingebracht wurden.
Danksagung, Literatur und eine Übersicht "Vögel von A bis Z" bilden den Abschluss des Buchs.

Wer ein klassisches Bestimmungsbuch erwartet, sollte eher nicht zu "Federnlesen" greifen, denn, wie der Untertitel schon sagt, geht es um die Freude an der Vogelbeobachtung. Natürlich bekommt der Leser auch Hilfen zur Bestimmung einzelner Arten an die Hand, dies jedoch eher im Vorübergehen. Denn die Autorin möchte vor allem für die Einzigartigkeit der Vögel sensibilisieren und dem Leser bewusst machen, wie schutzbedürftig diese Tiere in unserer Zeit sind – und dass Schutz möglich ist, auch vonseiten jedes Einzelnen.

In den einzelnen Kapiteln gibt es zum Beispiel Ausflüge in eine Frankfurter Klinik für verletzte Mauersegler, nach Helgoland zum Betrachten von Zugvögeln, in den Wald zwecks der Auffindung von Spechten und in die Lüneburger Heide, wo wenigstens die Heidelerche singt.
Johanna Romberg lässt die Leser an Treffen mit unterschiedlichen Spezialisten teilhaben, entführt ihn in spannende Habitate und berichtet davon, wie zahlreiche Arten des Waldes zu Kulturfolgern wurden, etwa Amseln, Meisen, Mönchsgrasmücken, Sperlinge, Ringeltauben, Krähen. Die Gefährdung von Greifvögeln durch Windkraftanlagen ist ebenso ein Thema wie die Einrichtung von Schutzgebieten. Und immer wieder finden sich Tipps, die bei der Beobachtung und Bestimmung hilfreich sein können.

Jedem Kapitel geht ein so detailliertes wie liebenswert gestaltetes Aquarell der als Aufhänger dienenden Spezies voran. Die Bilder ergänzen die lebendigen, in Teilen sehr persönlichen, insgesamt ausgesprochen informativen Texte ganz wunderbar.
Für jeden Tierfreund bietet das Buch aufschlussreiche Lektüre, möglicherweise auch für fortgeschrittene Vogelkundler, die Interesse an einer, wie erwähnt, persönlichen Herangehensweise haben. Denn auf diese Weise werden sie ein charmantes Déjà-vu erleben, indem sie sich an ihre eigene "Freundschaftsgeschichte" in Sachen Vögel erinnern. Und mancher Fakt dürfte auch Erfahreneren neu sein.

Ein ungewöhnliches, aber sehr lesenswertes Buch zum Thema!

Reinlesen ist auf der Verlagsseite möglich.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 23. Februar 2018 | ISBN: 9783431040883 | Preis: 24,00 Euro | 304 Seiten | Sprache: Deutsch

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