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 Follow the Money, Staffel 2: Follow the Money


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Claudia Morena darf endlich das Gefängnis verlassen. Achtzehn Monate, nach den Ereignissen um den Evergreen-Skandal bekommt die junge Rechtsanwältin eine neue Chance, doch Freude will sich bei ihr nicht einstellen. Ihre Probation als Rechtsanwältin wurde ihr entzogen und um die Bewährung nicht zu gefährden, muss sie als Barista arbeiten. Was für ein Abstieg. Viel schlimmer trifft es sie jedoch, dass ihr kleiner Sohn nun beim Vater lebt und nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Für die junge Frau ist das nur schwer zu verkraften. Dann aber meldet sich ausgerechnet Knud Christensen bei ihr, einer der Drahtzieher des Evergreen-Skandals, der ihr nun einen neuen Job vorschlagen will.



Als ob Claudia mit diesem Mann noch mal Geschäfte machen würde. Christensen ist schuld daran, dass sie ins Gefängnis kam und nun geht er wie selbstverständlich davon aus, dass sie wieder an seinen halbseidenen Machenschaften interessiert ist. Stattdessen beschließt die junge Frau, dass sie seine Pläne auf jeden Fall durchkreuzen wird.

Da auch der Polizist Mads, nun bei der Wirtschaftsermittlung, Claudia nicht vergessen hat, kommt es sehr schnell zu altbekannten Konstellationen. Claudia sieht sich gezwungen, verschiedene Gegner gegeneinander auszuspielen und Mads macht sich mit seinem Kollegen Alf daran herauszufinden, was Christensen vorhat. Nicht nur das, auch der Schwede, Christensens Mann für das Grobe und Nicky, der junge Ex-Sträfling sind nach wie vor mit von der Partie und für alle Beteiligten sieht es dieses Mal noch düsterer aus, als in der ersten Staffel von "Follow the Money".

Ist es nun hilfreich, die erste Staffel der Serie zu kennen? Nun, zumindest sind dem Zuschauer dann die Zusammenhänge schneller klar. Allerdings muss er dann auch feststellen, dass sich die Figuren nicht wesentlich weiterentwickelt haben und teilweise die gleichen Fehler machen, wie schon zuvor. Besonders bei Nicky ist dem Zuschauer bereits sehr früh in der Handlung klar, dass der junge Mann nicht so ohne Weiteres aus diesem Sumpf entkommen wird und das nur, weil er gerne erfolgreicher und wichtiger wäre, als er eben ist.

Insgesamt ist es schwierig, den einzelnen Personen Sympathie entgegen zu bringen. Zu verworren präsentieren sich die Ermittlungen, zu düster sind die persönlichen Entwicklungen der Charaktere, sowohl bei den Kriminellen als auch bei den Ermittlern. Mads handelt oft irrational und besonders zum Schluss der Staffel fällt es schwer zu glauben, dass er tatsächlich mit seinem Verhalten durchkommen könnte. Noch dazu fällt die für Skandinavienkrimis bekannt düstere Stimmung hier besonders ins Gewicht. Niemand erwartet ein klassisches Happy End, doch etwas mehr Lebensfreude würde der Serie nicht schaden. Wenigstens ein kleiner Lichtblick dann und wann könnte hier Wunder wirken.

Was die Handlung betrifft, so war es bereits in der ersten Staffel für den Zuschauer nicht immer leicht, ihr zu folgen, da ständig die Perspektiven und Schauplätze gewechselt wurden. Jedoch war der Kriminalfall so spannend, dass es fast unmöglich war, die Serie vorzeitig zu beenden. Dieses Mal verrennen sich die Regisseure Johansen, Balle und Fly, sodass es zu dem einen oder anderen Durchhänger kommt. Bei genügend Spannung ist es einfach, Logiklöcher zu übersehen, aber hier ertappt sich der Zuschauer häufiger dabei, zu hinterfragen, ob denn da niemand nachdenkt und wie diese Handlung zustande kommt.

Nein, so wirklich rund ist die Staffel dieses Mal nicht, zumal sie sich über zehn Folgen erstreckt und die Lösung wirklich erst ganz zum Schluss präsentiert wird. Grundsätzlich gelingt es der Serie nicht ihre Melancholie abzuschütteln.

Iris Jockschat



DVD | Erschienen: 15. März 2019 | FSK: 16 | Laufzeit: 590 Minuten | Originaltitel: Bedrag | Preis: 18,74 Euro | Sprache: Deutsch | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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