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 King Arthur: Der Winterkönig

Serie: King Arthur, Band 1
Autoren: Bernard Cornwell
Übersetzer: Gisela Stege
Verlag: Rowohlt Tb

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Lange schon sind die Römer aus Britannien verschwunden, das Reich zerfallen. Die keltischen Könige streiten und kämpfen untereinander und das Christentum bedroht die Druiden und ihre Anhänger.
Inmitten dieses Chaos steht Großkönig Uther Pendragon vor einem Problem. Sein Sohn ist gestorben, dessen Erbe Mordred noch ein kleines Kind. Wer soll das Reich schützen, wenn der König stirbt?
Als es tatsächlich so weit kommt, kann nur der eine Mann helfen, den Uther immer als Bedrohung für seinen wahren Erben gesehen hat. Arthur, des Königs Bastardsohn und ein begnadeter Feldherr. Es hat die Fähigkeiten, den Thron für Mordred zu halten und die Stämme zu einigen, doch er verliebt sich in die falsche Frau. Guinevere ist einem anderen versprochen und als Arthur sie trotzdem heiratet nehmen sowohl dieser als auch Guineveres Vater die Kränkung nicht einfach hin. Krieg bricht aus.

Wer ein Buch von Bernhard Cromwell zur Hand nimmt, der weiß, was ihn erwartet. Schließlich ist der Autor historischer Romane bekannt dafür, seinem Leser die jeweilige Zeit nahe zu bringen und sie anschaulich zu beschreiben. So sind dann auch die Bilder, die Cromwell heraufbeschwört mindestens so eindrucksvoll wie die vielschichtigen Charaktere, die der Autor mit Leben füllt.
So hat wohl jeder die Namen Arthur, Merlin oder Guinevere irgendwo gelesen und eigentlich sind die Figuren wohlbekannt. Doch Bernhard Cromwell verleiht der Geschichte eine neue Perspektive. Wenn er Druiden beschreibt, dann nicht etwa als weise alte Propheten, sondern durchaus auch als nackte, schmutzige alte Männer, die sich mit Hühnerblut beschmieren und auf einem Bein um den Feind herum hüpfen. Seine Könige sind Männer mit Mut, aber auch fatalen Schwächen und ihre Fehler lösen für viele ihrer Untertanen großes Leid aus.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Derfels, eines alten Mannes, der auf die Tage zurückblickt, als er mit Arthur in die Schlacht zog und dem König loyal folgte. Er wuchs bei Merlin, Morgan und Nimue auf und war als einfacher Soldat dabei, wann immer das Schicksal Britannien in festem Griff hielt.
Er schreibt die Geschichte heimlich auf, in Rückblicken, mit Bemerkungen wie es sich damals fühlte und was er nun weiß, da er als alter gebrechlicher Greis in einem Kloster lebt.
Es ist immer eine Freude, Bernhard Cornwells Romane zu lesen. Er versteht mit Worten umzugehen und spinnt um den Leser eine Geschichte, die es wert ist, gelesen zu werden. Dabei nimmt er sich die nötige Zeit und verlangt dem Leser durchaus Geduld ab. Dies ist nur der erste Band einer Trilogie um Arthur und schon der erste Band verfügt über mehr als 600 Seiten. Eine kurzweilige Ablenkung vom Alltag ist das nicht. Dafür ist sie lohnenswert und unterhaltsam.
In der Zeit der pseudohistorischen Nackenbeißer ist ein Roman wie dieser eine Wohltat.

[Auf der Verlagsseite findet sich keine Leseprobe, daher gibt es keine Verlinkung.]

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 17. November 2020 | ISBN: 9783499004803 | Originaltitel: The Winter King | Preis: 12,00 Euro | 688 Seiten | Sprache: Deutsch

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